Intels SSD-Erbe ist im Retail-Handel tot

Solidigm – früher Intels SSD-Sparte – stellt keine Speichermedien für Endkunden mehr her. Klassiker wie die 670p laufen aus.

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Zwei Solidigm SSDs untereinander

Solidigms nie erschienene SSD P42 Plus.

(Bild: heise online)

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SK Hynix richtet die übernommene Intel-SSD-Sparte vollständig auf Server und Rechenzentren aus. Solidigm hat bereits im Herbst 2024 alle Endkundenmodelle 660p, 670p, P41 Plus und P44 Pro eingestellt. Hierzulande fiel das zunächst nicht auf, weil Händler weiterhin die Restbestände abverkaufen.

Die chinesischen Webseite ITHome bemerkte, dass Solidigm auf den eigenen Produktseiten auf die Einstellung aufmerksam macht: "Dieses wird nicht mehr weitergefĂĽhrt" steht dort ĂĽbersetzt. Die Produktseiten sind nur noch ĂĽber die Suche auffindbar. Den Reiter fĂĽr Consumer-SSDs hat der Hersteller komplett entfernt.

In einer Ăśbersicht zu eingestellten SSDs weist Solidigm keine Nachfolger aus. Der US-Webseite Tom's Hardware liegt eine Stellungnahme vor:

"Letztes Jahr hat Solidigm seine SSD-Kunden im Consumer-Bereich darĂĽber informiert, dass die Solidigm P41 Plus und P44 Pro SSDs unsere letzten Produkte sind und dass sie fĂĽr kĂĽnftige Consumer-Produkte auf die Consumer-Roadmap unserer Muttergesellschaft SK Hynix umsteigen sollten."

Intels SSD-Technik ist ein Sonderling unter den Speichermedien: Früher Intel und jetzt Solidigm hält an sogenannter Floating-Gate-Technik fest, bei der die Ladungen für den Speicherzustand in elektrisch isolierten Polysilizium-Gates gespeichert werden. SK Hynix und andere Speicherriesen setzen dagegen auf Charge-Trap-Technik, bei der Filme aus Siliziumnitrid die Elektronen festhalten.

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Die Solidigm P41 Plus (Test) war die letzte Consumer-SSD mit Intel-Speicherbausteinen – quasi eine Intel SSD 670p ohne den DRAM-Cache. Die Solidigm P44 Pro war eine umgelabelte SK Hynix Platinum P41 mit SK-Hynix-Speicher.

Besonders kurios: Im Herbst 2023 verschickte Solidigm noch Testmuster einer P42 Plus, sagte die Vorstellung dann aber kurzerhand ab (s. Aufmacher). Damals machte ein Sprecher den schwachen SSD-Markt verantwortlich und sprach von einer Verschiebung. Die P42 Plus sollte mit einem PCIe-4.0-Upgrade ursprünglich die P41 Plus ablösen. Verlötet waren Speicherbausteine mit Solidigm-Aufschrift.

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