Intels neuer Itanium-2-Prozessor um über 25 Prozent schneller

Nicht so sehr der geringfügig höhere Takt von 1,6 GHz, sondern vor allem der um 50 Prozent auf nunmehr maximal 9 MByte vergrößerte L3-Cache beschleunigt den Itanium-2-Prozessor (Madison) in den meisten Applikationen um 25 Prozent.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 153 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Stiller

Nicht so sehr der geringfügig höhere Takt von 1,6 GHz -- gegenüber 1,5 GHz zuvor --, sondern vor allem der um 50 Prozent auf nunmehr maximal 9 MByte vergrößerte L3-Cache beschleunigt den Itanium-2-Prozessor (Madison) in den meisten Applikationen um 25 Prozent und mehr. Mit einem SPECfp-base2000-Wert von 2712 setzt er sich im Number-Crunching-Wettbewerb klar vor dem derzeit schnellsten IBM Power5 (2576) an die Spitze. In der Integer-Performance (SPECint_base2000) muss er sich mit 1590 zwar weiterhin den hauseigenen Workstation/Desktop- und Spiele-Prozessoren und auch der Athlon-FX/Opteron-Konkurrenz unterordnen, aber bei den größeren multiprozessortauglichen Systemen liegt er damit ebenfalls in Front. Hauptkonkurrent Power5 erzielt hier 1398.

Seine Multiprozessorfähigkeit stellte der in bewährtem 130-nm-Prozess hergestellte Madison 9M unter anderem mit einem neuen Rekord im SAP-SD-Benchmark für größere Systeme (Tier 3) unter Beweis, wo der HP-Server Integrity Modell SD64A mit 64 9M-Itanium-2-Prozessoren jetzt erstmals die 100.000-SD-User-Marke durchbrach. Insgesamt stellte Intel drei neue MP-Versionen vor (1,6 GHz/9M, 1,6GHz/6M und 1,5 GHz/4M), alle mit FSB400. Daneben gibt es mit dem gleichen Kern auch zwei DP-Versionen mit 1,6GHz/3 MByte L3-Cache und mit FSB400 beziehungsweise FSB 533 und schließlich eine Low-Power-Ausführung (Fanwoood), die mit 1,3 GHz/3 MB nur 62 Watt verbraucht, weniger als die Hälfte des 9M-Spitzenreiters, der auf 131 Watt kommt. Mit 4277 US-Dollar (OEM-Preis ab 1000 Stück) übernimmt der mit etwa 500 mm2 und nahezu 600 Millionen Transistoren größte derzeitige Chip auch in dieser Beziehung die Führung bei den Intel-Prozessoren, die Low-Power-Version ist bereits ab 530 US-Dollar zu haben.

Bei der Vorab-Präsentation im Formel-1-Werk von Itanium-Kunde Toyota in Köln/Marsdorf gab Intels Manager für Strategische Allianzen Christian Lamprechter auch weitere Einblicke auf den fürs nächste Jahr geplanten Dual-Core Montecito. Dieser soll im TPC-C-Benchmark gegenüber dem 9M-Itanium 2 danach um gut 70 Prozent zulegen und um 60 Prozent beim SPECfp-rate (für zwei Prozessoren).

Daneben präsentierte Lamprechter unter anderem auch die auf dem letzten IDF vorgestellte Server-Roadmap mit all den vielen geplanten Prozessoren: (as)

  • Itanium 2 MP: Montecito/Montvale und später Tukwila
  • Xeon MP: Cranford/Potomac/Tulsa und später Whitefield
  • Itanium 2 DP/LV: Millington/Montvale DP und später Dimona