Interessenskonflikt: Disney-Chef könnte aus Apples Verwaltungsrat fliegen

Bob Iger ist seit 2011 im Board of Directors des iPhone-Konzerns. Wenn der nun einen eigenen Videodienst startet, könnte es "clashen", so ein Bericht.

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Torbogen mit Aufschrift "Walt Disney"

Disney-Studiozufahrt.

(Bild: Coolcaesar CC BY-SA 4.0)

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Apples Verwaltungsrat, das Board of Directors, steht möglicherweise vor einem Umbau. Der Grund: Robert "Bob" Allen Iger, CEO der Walt Disney Company und seit 2011 Mitglied in dem Gremium, könnte aufgrund von Interessenskonflikten seinen Posten aufgeben. Das meldet die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg. Apple hat laut zahlreichen Medienberichten vor, nach langer Vorbereitungszeit in diesem Jahr einen eigenen Videodienst zu starten. Der wiederum würde mit Disneys eigenen Ambitionen für Streamingangebote in Konkurrenz treten – Iger würde somit "auf zwei Hochzeiten tanzen".

Iger ist seit 2011 in Apples Board of Directors und wird von dem iPhone-Konzern sehr geschätzt. Schon bislang gibt es Überschneidungen zwischen Apple und Disney: So werden über iTunes seit Jahren TV-Serien und Filme aus der Produktion des Unterhaltungskonzerns offeriert. Steve Jobs war bei Disney größter Einzelaktionär, nachdem er sein höchst erfolgreiches Trickstudio Pixar an das Unternehmen verkauft hatte. Auch jetzt noch hält Jobs' Witwe Laurene einen größeren Anteil.

Aktuell warnt Apple in seinen eigenen Börsenunterlagen, dass es rein geschäftliche Beziehungen zu Disney unterhalte, darunter Lizenzverträge für digitale Services. Iger habe aber weder direkt noch indirekt größeren Anteil an diesen Deals. Mit einem eigenen Apple-Streamingdienst könnte sich das ändern, meinen Beobachter, die Bloomberg zitiert. Diese gehen davon aus, dass Apples Anwälte derzeit überprüfen, ob eine weitere Teilnahme am Board of Directors für Iger möglich ist.

Beispiellos wären die Vorgänge um Iger nicht. So war Eric Schmidt, bis 2011 CEO von Google und danach Executive Chairman des Board of Directors bei dem Suchkonzerns, drei Jahre lang in Apples Verwaltungsrat. 2009 verließ er das Gremium aufgrund von Interessenskonflikten; böse Zungen behaupteten damals, der Manager habe sich im Rahmen seiner Tätigkeit "Inspirationen" für Googles mittlerweile marktführendes Handybetriebssystem Android geholt. Steve Jobs höchstpersönlich soll Schmidts Abgang betrieben haben. (bsc)