Internet-Autorin Liu Di in China freigelassen (Update)

Ein Jahr nach ihrer Inhaftierung ist die chinesische Internet-Autorin Liu Di, die als "Maus aus Edelstahl" bekannt geworden ist, in Peking gegen Kaution freigelassen worden.

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Von
  • dpa

China hat die bekannte Internet-Autorin Liu Di, die als "Maus aus Edelstahl" zum Symbol für die Freiheit des Internets in China geworden ist, auf freien Fuß gesetzt. Das Informationszentrum für Demokratie und Menschenrechte berichtete am Sonntag aus Hongkong, die Freilassung stehe im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder am Montag in Peking. "Es ist ein Geschenk für Schröder", sagte Frank Lu von dem Zentrum.

Die Bundesregierung habe sich bei der chinesischen Regierung für die 23-jährige Psychologiestudentin eingesetzt, die seit einem Jahr ohne Anklage in Haft war. Außer Liu Di wurden auch Wu Yiran (34) und Li Yibin (29) freigelassen, die im Internet ihre Meinungen vertreten hatten. Mit den Freilassungen wolle die chinesische Regierung vor dem Kanzlerbesuch und der Visite des chinesischen Regierungschefs Wen Jiabao übernächste Woche in den USA "den Druck wegnehmen", sagte Frank Lu.

Menschenrechtsgruppen und ausländische Regierungen hatten wiederholt die Freilassung von Liu Di und anderen Aktivisten gefordert, die politische Meinungen im Internet verbreitet hatten. Nach Angaben des Zentrums ist Liu Di nach ihrer Freilassung aus dem Qingcheng-Gefängnis bei sich zu Hause, dürfe Peking aber nicht verlassen. (dpa) / (se)