Internet-TV-Anbieter Joost engagiert ehemaligen Cisco-Manager

Mike Volpi, zuletzt bei Cisco, wird Firmenchef des Startups Joost, das von den Kazaa- und Skype-Gründern aufgebaut wurde und Internet-TV über P2P-Technik verbreitet.

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  • dpa

Der junge Internet-TV-Anbieter Joost hat sich einen erfahrenen IT- und Netzwerk-Spezialisten ins Boot geholt. Mike Volpi, zuletzt Manager des Netzwerkausrüsters Cisco, sei ab sofort der neue Firmenchef (Chief Executive Officer) von Joost, teilte das Unternehmen mit. Volpi soll den bisherigen CEO Fredrik de Wahl ablösen, der künftig als Strategie-Chef agieren werde. Volpi gehörte bereits zum Vorstand der Internet-Telefonie-Firma Skype, die ebenfalls von den Joost-Gründern Niklas Zennstrom und Janus Friis aus der Taufe gehoben worden war. Volpi, der für Ciscos Routing- und Service-Provider-Bereich zuständig war und auch schon als möglicher Nachfolger des Cisco-Chefs John Chambers gehandelt wurde, war Anfang Februar bei Cisco ausgeschieden.

Die Startup-Firma Joost ist nach der Tauschbörse KaZaa und dem Internet-Telefoniedienst Skype die dritte Firma, die Zennstrom und Fries aufgebaut haben. Joost bietet vorerst noch in der Testphase (Beta) eine TV-Plattform im Internet an, die ihre Inhalte per P2P-Technik verbreitet. Joost verbreitet unter anderem professionelle Filme in voller Spielfilmlänge unter anderem von Time Warner und Viacom, die Joost inzwischen als Partner gewinnen konnte. Während der US-Medienkonzern Viacom zum Beispiel gegen YouTube derzeit wegen Urheberrechtsverletzung vorgeht, konnte sich Joost mit seinen Medienpartnern erfolgreich einigen. Erst im Mai hatten Viacom, der amerikanische TV-Sender CBS und drei weitere Investoren der kleinen Firma mit insgesamt 45 Millionen Dollar unter die Arme gegriffen.

In zwei Jahren werde Joost mehr TV-Kanäle über das Netz anbieten, als heute über Kabel oder Satellit verfügbar sind, sagte Volpi. Den Sendern werde es dann möglich sein, Programme maßgeschneidert auf bestimmte Zielgruppen anbieten zu können. (dpa) / (jk)