Internet gratis in UK

Seit gestern bietet die britische Dixons Group PLC einen kostenlosen Internet-Zugang an, der in ganz Großbritannien zum Ortstarif erreichbar ist (je nach Telefongesellschaft etwa 1,70 Mark/Stunde am Wochenende).

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Von
  • Axel Kossel

Seit gestern bietet die britische Dixons Group PLC einen kostenlosen Internet-Zugang an, der in ganz Großbritannien zum Ortstarif erreichbar ist (je nach Telefongesellschaft etwa 1,70 Mark/Stunde am Wochenende). Das Freeserve-Angebot beinhaltet neben dem Internet-Zugang ohne Zeit- oder Volumenbegrenzung auch eine POP3-Mailbox mit beliebig vielen EMail-Adressen sowie 5 MByte Platz für Web-Seiten. Auch für die Anmeldung wird keine Gebühr erhoben; eine CD mit der benötigten Software ist gleichfalls kostenlos erhältlich. Ein Anruf bei der rund um die Uhr erreichbaren Hotline kostet hingegen etwa 2,80 Mark pro Minute.

Die Dixons Group verkauft Fernseher, Audio- und Videogeräte, Computer, Foto- sowie Telekommunikationsartikel. Ihr gehören vier Ladenketten (Dixons, Currys, The Link und PC World) mit einigen hundert Niederlassungen an. Außerdem betreibt das Unternehmen einen Online-Shop und hofft, mit dem neuen Angebot neue potentielle Kunden ins Internet zu locken. Eine weitere Geldquelle ist die Portal-Site von Freeserve, die auf andere Web-Angebote verweist.

Dennoch ist fraglich, ob Dixons den Service auf Dauer - zumindest mit akzeptabler Bandbreite - kostenlos anbieten kann. In den USA mußten einige Provider, die Pauschalpreise von unter 20 US-Dollar angeboten hatten, ihre Gebühren bereits wieder erhöhen.

Die großen Provider in Großbritannien reagieren jedenfalls gelassen: David Furness von Demon Internet erklärte, seine Firma werde an Pauschaltarifen festhalten. Auch AOL denkt noch nicht über Preissenkungen nach, sondern will zunächst beobachten, welche Leistung Freeserve tatsächlich bietet. Richard Woods von UUnet räumte ein, daß ein solches Angebot für kleine Provider eine Gefahr darstelle. Diese müßten eventuell auf andere Service-Bereiche wie Web-Hosting ausweichen.

David Rowe von Easynet gab zu, daß er kostenlose Internet-Zugänge erwartet habe, jedoch nicht so früh. Easynet habe die Möglichkeit, ebenfalls ein solches Angebot zu machen, ob es dazu komme, sei jedoch ungewiß. Falls kostenlose Zugänge zur Regel würden, könnte das die Existenz einiger Provider gefährden, die keine Telekom-Strategie hätten. Easynet besitzt eine Telekom-Lizenz. (ad)