Investitionen belasten Kabel Deutschland

KDG investiert weiter in den Ausbau des digitalen Kabelnetzes und muss dafür einen Verlust in Kauf nehmen. Die Nachfrage nach den neuen Diensten entwickelt sich allerdings gut.

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Der Ausbau des Fernsehkabelnetzes für digitale und interaktive Dienste kostet Kabel Deutschland (KDG) eine Stange Geld und belastet das Ergebnis, doch erntet der größte Kabelnetzbetreiber des Landes bereits die ersten Früchte der Investitionen und zeigt sich zuversichtlich. Mit Abschluss des zweiten Quartals Ende September hatten 9,53 Millionen Kunden einen Kabelanschluss der KDG und damit etwas weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Zahl der so genannten umsatzbringenden Einheiten (RGU) um 4,4 Prozent. Ein Kunde, der über seinen Anschluss mehrere Produkte bezieht, zählt damit auch als mehrere RGUs.

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2006/2007 setzte KDG nach eigenen Angaben 274,2 Millionen Euro um, im Vorjahreszeitraum habe der Umsatz bei 249,7 Millionen Euro gelegen. Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sei dagegen leicht rückläufig, hier weist KDG für das zweite Quartal 95,2 Millionen Euro aus, gegenüber 108 Millionen Euro in Vergleichsquartal des Vorjahres. Unter dem Strich bleibt KDG auf einem Verlust von 8,7 Millionen Euro sitzen, im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres hatte das Unternehmen noch 700.000 Euro verdient.

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres sei unter dem Strich ein Verlust von 24,5 Millionen Euro entstanden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch einen Gewinn gemacht. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging der Ertrag (EBITDA) im ersten Halbjahr um rund 30 Millionen Euro auf 185,6 Millionen Euro zurück. Der Umsatz legte um knapp acht Prozent auf 539,9 Millionen Euro zu.

Die rückläufige Entwicklung des Ergebnisses erklärt KDG mit den Belastungen durch den Netzausbau, der im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres die Zahlen noch nicht in dem Umfang belastet hätten. Angesichts der Konkurrenz durch Telekommunikationskonzerne treibt KDG den Ausbau der Kabelnetze für Internet und Telefon seit einiger Zeit massiv voran. Nach Niedersachsen will KDG auch das bayrische Kabelnetz bis Ende 2006 digital aufrüsten und kann damit bundesweit 8,5 Millionen Haushalte mit Internet und Telefonie über das Fernsehkabel versorgen.

Das Geschäft mit digitalem Fernsehen sowie Internet und Telefon entwickelt sich den Angaben zufolge vielversprechend. Im Bereich der Pay-TV-Angebote Home und International meldet das Unternehmen verglichen mit dem ersten Halbjahr des vergangenen Geschäftsjahres nahezu eine Verdoppelung der RGUs. Auch Internet und Telefondienste über das Kabel entwickeln sich positiv. Mit 212.000 Ende September 2006 hat sich die Anzahl der RGUs in diesem Segment nahezu verzehnfacht. (vbr)