Investitionen zehren Amazon-Gewinn auf
Den Umsatz konnte der Online-Einzelhändler im vergangenen Quartal im Vorjahresvergleich um 29 Prozent auf 12,83 Milliarden US-Dollar steigern.
Der Online-Einzelhändler Amazon hat das vergangene Quartal nur mit einem dünnen Gewinn von 7 Millionen Dollar (5,7 Millionen Euro) abgeschlossen. Höhere Kosten und Investitionen wie der Kauf des Industrieroboter-Spezialisten Kiva Systems haben so gut wie den ganzen Überschuss aufgezehrt. Im Vorjahresquartal hatte Amazon noch 191 Millionen Dollar verdient. Der Umsatz im zweiten Quartal stieg unterdessen im Jahresvergleich laut Mitteilung um 29 Prozent auf 12,83 Milliarden Dollar. Umsatz und Gewinn verfehlten die Analystenerwartungen.
Amazon hatte sich auch früher schon bereit gezeigt, Gewinne für die Ausweitung des Geschäfts oder den Ausbau der technischen Infrastruktur zu opfern. Das Unternehmen investiert gerade massiv unter anderem in seine Tablet-Computer und E-Book-Reader sowie die Entwicklung der Online-Dienste.
Laut Marktforschern hat Amazon im zweiten Quartal 670.000 des Tablet-PCs Kindle Fire abgesetzt, weniger als in den drei Monaten zuvor, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Amazon selbst veröffentlicht keine Verkaufszahlen für seine Geräte. Der Umsatz mit Medien wuchs von 3,66 Milliarden im Vorjahr auf 4,12 Milliarden US-Dollar im vergangenen Quartal. Mit elektronischen und anderen Waren setzte Amazon 8,16 Milliarden US-Dollar um gegenüber 5,89 Milliarden vor einem Jahr.
Für das laufende Quartal rechnet Amazon mit einem operativen Verlust von 50 Millionen bis 350 Millionen Dollar. Die Marktexperten hatten ein Plus erwartet. Der Umsatz werde sich um 12,9 Milliarden bis 14,3 Milliarden US-Dollar betragen. Die Analystenschätzungen lagen mit 14,1 Milliarden am oberen Rand des Ausblicks. Die Aktie lag nachbörslich um rund ein Prozent im Minus, nachdem sie zunächst um sieben Prozent nachgegeben hatte. (mit Material von dpa) / (anw)