Investor Icahn schätzt Apple-Unternehmenswert auf eine Billion Dollar

Nach seinem Brief an Apple-Chef Cook, in dem der als Managerschreck bekannte Wall-Street-Mann erneut mehr Aktienrückkäufe forderte, zeigte er sich in einem Interview sehr optimistisch in Sachen Zukunftsaussichten des iPhone-Herstellers.

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Normalerweise sorgt der lang gediente Investor und "Corporate Raider" Carl Icahn in seinen Briefen an Firmen, von denen er Aktien besitzt, für Aufruhr – so kritisiert er etwa das Management, weil es seiner Meinung nach völlig falsch vorgeht. In dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben an Apple-Chef Tim Cook sieht das ganz anders aus. Darin lobt er über weite Strecken Cupertinos Strategie und glaubt, dass die Firma in den nächsten Jahren enorm wachsen wird. Genau deshalb solle sie nun stärker in eigene Aktien investieren, denn die seien enorm unterbewertet. "Der Markt versteht Apple nicht."

Was Icahn damit genau meinte, teilte er in einem langen Interview zusammen mit zwei Partnern am Donnerstag dem US-Börsensender CNBC mit. In dem Gespräch stellte er die Behauptung auf, dass Apple eigentlich 203 US-Dollar pro Anteilsschein wert sei. Damit würde das Unternehmen mit sage und schreibe einer Billion Dollar bewertet – die erste Firma aller Zeiten, die diesen Wert erreichen würde. Zum Vergleich: Momentan liegt die Marktkapitalisierung des iPhone-Herstellers bei 603 Milliarden und ist damit bereits die höchste an den US-Börsen. Seine Investmentfirma, die aktuell rund ein Prozent an Apple hält, hat laut Icahn seit dem Einstieg bislang keinen Anteilsschein verkauft, da er an das Wachstum glaube.

Apples Kursentwicklung an der NASDAQ vom Donnerstag.

(Bild: EDGAR Online)

Apple antwortete auf Icahns Forderung, mit einem sogenannten Tender Offer schneller Aktien zurückzukaufen, mit dem Hinweis, das Unternehmen habe bereits das größte Aktienrückkaufprogramm aller Zeiten aufgelegt, entscheide sich aber jedes Jahr neu. "Dabei achten wir den Input aller unserer Aktionäre."

Nicht die ganze Wall Street teilt Icahns optimistische Bewertung Apples. So sei nicht klar, welche neuen Einnahmeströme Apple künftig generieren könne, sagte Alex Gaune von JMP Securities. Apple dürfe sich von einer "grellen Effekthascherei", wie sie Icahn betreibe, nicht in die Ecke drängen lassen. Schon jetzt sei Apple "aktionärsfreundlich". (bsc)