IoT: HiveMQ 4.9 bringt Distributed Tracing und möchte Google IoT Core ersetzen

Die Enterprise-Variante des MQTT-Brokers arbeitet mit OpenTelemetry zusammen und stabilisiert die Extension fĂĽr Google Pub/Sub.

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(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

Das deutsche Unternehmen HiveMQ hat MQTT 4.9 Enterprise veröffentlicht. Das aktuelle Release des MQTT-Brokers zielt mit zwei Erweiterungen auf Distributed Tracing und die direkte Anbindung an die Google Cloud. Außerdem gibt es mehr Optionen für Disaster-Recovery-Strategien.

Die Extension fĂĽr Distributed Tracing bietet eine Anbindung des MQTT-Brokers an OpenTelemetry, um Aktionen ĂĽber den gesamten Prozess in verteilten Systemen nachzuvollziehen und beispielsweise die Ursache fĂĽr unerwartet hohe Latenzen aufzuspĂĽren.

Über die Tracing-Daten des Webservers, des Backends und von HiveMQ lässt sich der Prozessverlauf nachvollziehen.

(Bild: HiveMQ)

OpenTelemetry ist ein Open-Source-Framework fĂĽr Observability, das aus der ZusammenfĂĽhrung von OpenTracing und OpenCensus entstanden ist, um Telemetriedaten von Software und Infrastrukturen werkzeugagnostisch zu sammeln. Die gesammelten Daten gibt sie an ein Tracing-Backend wie Grafana Tempo weiter.

Die Erweiterung fĂĽr Google PubSub gilt mit dem aktuellen Release nach gut drei Monaten Early-Access-Phase als stabil. Sie bietet einen Weg, IoT-Daten in die Google Cloud zu ĂĽbertragen. Damit ist sie eine Alternative zu Google IoT Core, das der Internetriese im August aufgekĂĽndigt hat und nur noch bis 2023 betreiben wird.

Die HiveMQ-Extension verarbeitet die Daten bidirektional und bietet ein SDK, um die Daten fĂĽr die IoT-Anwendungen zu transformieren.

Die nun stabile Extension bietet eine bidirektionale Anbindung zur Google Cloud ĂĽber Google Cloud Pub/Sub.

(Bild: HiveMQ)

Außerdem bringt das neue Release erweiterte Kontrolle und Tooling für Disaster-Recovery-Strategien. Je nach Anwendung lässt sich festlegen, ob die Ausfallzeiten oder die Daten eine höhere Priorität haben, darunter die harten Anforderungen der Extreme "Zero-down-time" und "Zero-data-loss". Disaster-Recover-Tools helfen dabei, persistierte Daten in einen laufenden Cluster zu übernehmen.

Bienenschwarm als MQTT-Broker

HiveMQ ist ein bayerisches Unternehmen, das 2012 unter dem Namen dc Square entstand und sich auf MQTT spezialisiert hat. 2019 hat es den Firmennamen dem zentralen Produkt angepasst: dem HiveMQ-Broker.

Das Akronym MQTT steht für Message Queuing Telemetry Transport, und das im IoT (Internet of Things) verbreitete Protokoll setzt auf ein Publish/Subscribe-Modell, bei dem der Broker eine wesentliche Rolle spielt. MQTT-Clients abonnieren bestimmte Topics und werden damit zu Subscribern. Der Versand von Nachrichten erfolgt ebenfalls von einem MQTT-Client aus, und die Nachricht enthält neben weiteren Informationen Angaben zum Topic. Der MQTT-Broker ist dafür verantwortlich, die veröffentlichte Nachricht an die anderen MQTT-Clients zu verteilen, die das entsprechende Topic abonniert haben.

Der MQTT-Broker HiveMQ ist seit April 2019 in einer Open-Source-Variante verfügbar. Daneben bietet das Unternehmen eine Professional Edition und eine Enterprise Edition mit zusätzlichen Funktionen an, die sich vor allem auf verbesserte Administration und den Einsatz im Cluster sowie erweiterte Security- und Monitoring-Features konzentrieren.

Weitere Details zu HiveMQ 4.9 lassen sich dem Blogbeitrag entnehmen. Die Community Edition steht auf der HiveMQ-Open-Source-Seite bereit, und das Herunterladen der kommerziellen Variante erfordert eine kostenlose Registrierung.

(rme)