Ionos trotz guten Marktumfelds schwach an Börse gestartet
Nach längerer Funkstille gibt es mit dem Webhoster Ionos wieder einen großen Börsengang in Europa. Allerdings blieb der Zuspruch der Investoren eher verhalten.
Das Webhosting-Unternehmen Ionos hat am Mittwoch einen mäßigen Börsengang hingelegt. Ungeachtet des freundlichen Marktumfelds lag bereits der erste Kurs der Aktie mit 18,40 Euro knapp unter dem Ausgabepreis von 18,50 Euro. Dieser hatte schon am unteren Ende der ursprünglich angepeilten Spanne von bis zu 22,50 Euro gelegen. Um die Mittagszeit wurden für die Papiere der United-Internet-Tochter nur noch 18,13 Euro bezahlt, nachdem es zwischenzeitlich gar bis auf 17,72 Euro nach unten gegangen war. Die Titel von United Internet gewannen zuletzt marktkonform ein Prozent.
Einschließlich Mehrzuteilungsoption umfasste die Offerte bis zu 24,15 Millionen Aktien des Webhosting-Spezialisten und Cloud-Anbieters. United Internet winkt damit ein Bruttoerlös von 336 Millionen Euro, das gesamte Platzierungsvolumen liegt bei 447 Millionen Euro.
Bislang größter Börsengang 2023
Angesichts des ruhigen Emissionsgeschäfts zum Jahresstart ist es bisher weltweit der größte Börsengang 2023, wie die Experten von der Beratungsgesellschaft EY feststellten. Mit der Erstnotiz bringt Ionos nach monatelanger Funkstille auch etwas Bewegung in den europäischen Markt für Börsengänge. Die hohe Inflation und gestiegene Zinsen hatten schwer auf den Aktienkursen allgemein gelastet und damit auch den Markt für Börsengänge praktisch zum Stillstand gebracht. Nach dem Börsengang hält United Internet noch rund 62 Prozent an Ionos und der US-Finanzinvestor Warburg Pincus knapp 21 Prozent. Der Streubesitz liegt damit bei gut 17 Prozent. Der Börsengang wurde im September angekündigt.
Ionos ist nach eigenen Angaben in 18 Märkten in Europa und Nordamerika vertreten und richtet sein Angebot vorrangig auf kleine und mittlere Unternehmen aus. Rund 90 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Ionos mit Angeboten für Domains, Webhosting und E-Mail. Den Rest generiert das Unternehmen mit Cloud-Speichern. Ionos erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro und damit knapp ein Fünftel des Konzernerlöses von United Internet. Zu dem Konzern gehört auch der Telekommunikationsanbieter 1&1.
(axk)