Iridium droht die Liquidation

Der drohende Ende des Satelliten-Netzbetreibers Iridium überschattet die Vierteljahresbilanz von Motorola.

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Von
  • Egbert Meyer

Der drohende Ende des Satelliten-Netzbetreibers Iridium überschattet die Vierteljahresbilanz von Motorola. Der Chip- und Kommunikationstechnik-Hersteller verblüffte zwar im zweiten Quartal mit einem Gewinn von 273 Millionen US-Dollar die Analysten – trotzdem befindet sich die Aktie auf Talfahrt. Den Grund lieferte gestern die Motorola-Zentrale mit der Warnung, das Iridium-Projekt, an dem Motorola mit 18 Prozent den größten Anteil hält, befinde sich in einer dramatischen Schieflage. Wenn sich die Anteilseigner nicht schnell auf einen Umbau des Netzbetreibers einigten, drohe die Liquidation.

Iridiums neuer Geschäftsführer John Richardson zeigte vom Statement der Motorola-Zentrale irritiert. Er habe nicht damit gerechnet, daß Motorola die finanziellen Schwierigkeiten so explizit anspreche. Darüber hinaus habe sein Unternehmen zu keinem Zeitpunkt eine Liquidation in Erwägung gezogen.

Auch Motorola-President Robert Growney rechnet offensichtlich noch nicht mit dem Schlimmsten. Bei einem Treffen mit Analysten erklärte er aber, Iridium könne nicht allein von seinem Unternehmen gerettet werden. Nun müßten sich auch andere Investoren zur Stützung bereiterklären. Für Growney stehen nicht nur Einlagen in Höhe von 2, 2 Milliarden US-Dollar auf dem Spiel; Motorola ist auch der Hauptauftraggeber von Iridium. (em)