Irre Lego-Projekte: Fahrbarer McLaren P1 und funktionierende Turing-Maschine

Während der Supersportwagen im Maßstab 1:1 seine Bahnen in Silverstone zog, kann die Turing-Maschine Undezillionen verschiedene Programme ausführen.

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Funktionierende Turing-Maschine aus Lego

Ein Lego-Bastler hat eine funktionierende Turing-Maschine ausgetĂĽftelt.

(Bild: Lego Ideas)

Lesezeit: 3 Min.

Ambitionierte Bastler können mit bunten Klemmbausteinen allerlei faszinierende Projekte in die Tat umsetzen – nun sind zwei dazugekommen. Ein tschechisches Lego-Team baute einen funktionstüchtigen Supersportwagen des Typs "McLaren P1" nach, ein polnischer Enthusiast steckte derweil dreitausend Bauelemente zu einem mechanischen Computer zusammen.

Auf Legos "Ideas"-Plattform hat ein polnischer Informatik- und Klemmbaustein-Enthusiast ein ambitioniertes Projekt vorgestellt: Eine Turing-Maschine aus fast dreitausend Lego-Technic-Elementen. Anders als ihr Vorbild, das ein von Namensgeber Alan Turing ersonnenes theoretisches Modell eines Computers darstellt, existiert die Lego-Maschine jedoch in der Wirklichkeit und ist voll funktionstĂĽchtig.

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Wie das von Informatik-Pionier Turing entwickelte Vorbild hat die Lego-Turingmaschine ein unendlich langes Speicherband, die Überführungsfunktion – also der Quellcode des durch die Maschine ausgeführten Programms – befindet sich auf einer 32 Noppen oder 5 Bit langen Konstruktion aus Lego-Platten. Mit 1×1-Steinchen programmiert der Lego-Softwareentwickler seinen Rechner. Nach Angaben des Schöpfers sind 2224 verschiedene Programme möglich, das sind 26 Undezillionen. Die meisten dieser Programme seien jedoch sinnlos.

Der Erfinder namens "The Bananaman 2018" hat bereits andere Tüfteleien wie ein funktionierendes Lego-Pong ausgeheckt und auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht. Nun wirbt er um Unterstützung auf Lego Ideas, um den notwendigen Zuspruch der Bastlergemeinschaft zu erreichen. Etwa 2900 Steine, hauptsächlich aus Legos Technic-Baureihe, stecken in der Turing-Maschine. Damit bleibt sie knapp unter dem für Ideas-Sets wichtigen Limit von 3000 Bauelementen.

Auf der Plattform „Lego Ideas“ können Klemmbaustein-Bastler eigene Set-Ideen veröffentlichen. Anders als bei anderen Communitys rund um "MOCs" (My own creation) wie ReBrickable haben auf Lego Ideas publizierte Sets jedoch die Chance, von Lego zu einem offiziellen Produkt weiterentwickelt zu werden. Dazu benötigen die Nachwuchsdesigner zunächst 10.000 Stimmen anderer Ideas-Nutzer, um dann gemeinsam mit Experten des dänischen Herstellers die Umsetzbarkeit und Marktchancen ihrer Idee zu verfeinern.

Einige Größenordnungen umfangreicher geriet ein Projekt tschechischer Lego-Mitarbeiter, die dafür auf hunderttausende Klemmbausteine ihres Brötchengebers zurückgriffen: Ein McLaren-P1-Sportwagen im Originalmaßstab. Wohl als Marketing-Gag für seinen kleinen Bruder im Maßstab 1:8 gedacht, ist das Lego-Rennauto jedoch weder im Spielzeug- noch im Autohandel erhältlich.

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Für das ambitionierte Projekt nutzte das Lego-Team jedoch nicht nur 342.817 Technic-Elemente, sondern auch ein Metall-Chassis, auch weitere sicherheitsrelevante Elemente sind nicht aus Klemmbausteinen gefertigt. Die Lego-Konstruktion wiegt 380 kg und nach über 8000 Stunden Bauzeit testete Formel-1-Fahrer Lando Norris den Wagen auf der englischen Rennstrecke Silverstone. Sein Urteil: "Fährt ziemlich gut!"

Im Video gut zu erkennen: Der Unterbau des Lego-Sportwagens besteht aus Stahlrohr, alle Aufbauten jedoch aus Lego Technic

(Bild: Lego / Screenshot: heise online)

Das tschechische Konstrukteursteam baut nicht zum ersten Mal einen Sportwagen nach: Bereits vor sechs Jahren versuchten die Baumeister sich an einem Bugatti Chiron, den sie ebenfalls aus über einer Million Teilen in Originalgröße zusammensteckten.

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Update

Die Erklärung der im Teaser genannten "Undezillionen" möglicher Programme haben wir noch nachgetragen.

(cku)