Italien: Russische DDoS-Attacken auf Eurovision Song Contest abgewehrt
Die italienische Polizei hat nach eigenen Angaben Cyberangriffe auf den Eurovision Song Contest abgewehrt. Die hätten sich primär gegen die Ukraine gerichtet.
Während des Eurovision Song Contests 2022 in der vergangenen Woche haben italienische Behörden mehrere mutmaßlich aus Russland durchgeführte DDoS-Angriffe auf die Infrastruktur der Veranstaltung abgewehrt. Das teilte die für die Bekämpfung von Cyberkriminalität verantwortliche Post- und Telekommunikationspolizei (Polizia Postale e delle Comunicazioni) am Wochenende mit. Besonders heftig seien die Angriffe gewesen, als die ukrainische Band Kalush Orchestra im Halbfinale am vergangenen Dienstag auf die Bühne kam und während des Finales am Samstag. Erfolglos sei dabei auch versucht worden, das Abstimmungsergebnis zu manipulieren.
Gegenwehr mit groĂźem Aufwand
Die Verantwortung für die Angriffe schreibt die Behörde einer Gruppe namens "Killnet" und der mit ihr verbündeten "Legion" zu, zitiert die Zeitung La Repubblica. Für die Angriffe hätten die auf Botnets aus kompromittierten PCs zurückgegriffen. Welchen Umfang die Angriffe hatten, geht aus der Meldung nicht hervor. DDoS-Attacken sind vergleichsweise primitive Formen von Cyberangriffen, dabei werden die betroffenen Internetseiten mit einer Flut von Datenanfragen überrollt, bis sie offline gehen.
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Bei der Cybercrime-Abteilung der italienischen Telekommunikationspolizei sei eigens für den Gesangswettbewerb in Turin ein Lagezentrum eingerichtet worden, in dem 100 Experten und Expertinnen rund um die Uhr im Einsatz gewesen seien, um den Song Contest zu schützen. Unter anderem seien Telegram-Kanäle beobachtet worden, um weitere Angriffe zu verhindern. Die Hacker-Gruppe hatte demnach vergangene Woche auch Internetseiten des italienischen Parlaments und der Gesundheitsbehörde angegriffen.
Der 66. Eurovision Song Contest am Samstag war die dritte Austragung der Veranstaltung in Italien. Mit großem Abstand setzte sich die Band Kalush Orchestra mit ihrem Rapsong Stefanija durch – dank der überwältigenden Zustimmung beim Publikum in den meisten Staaten Europas. Russland war kurz nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine suspendiert worden und hatte nicht teilgenommen.
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(mho)