Italien bestätigt: Verhandlungen mit Starlink gestoppt
Italien hat Gespräche mit Elon Musks Satelliten-Internet-Anbieter Starlink pausiert. Es sei zuletzt eher um Musk selbst gegangen.

(Bild: CG Alex/Shutterstock.com)
Die Kontroversen um Tech-Milliardär Elon Musk holen auch dessen Satelliten-Internet-Anbieter Starlink ein, der nun vorerst keine Auftragsgespräche mit der italienischen Regierung mehr führt. Das sagte Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto jetzt in einem Interview mit der italienischen Zeitung La Repubblica.
Die Starlink-Gespräche waren Anfang des Jahres durch einen Bericht des US-Finanzmagazins Bloomberg bekannt geworden. In dem Bericht hieß es, dass Italien für einen fünfjährigen Vertrag 1,6 Milliarden US-Dollar bezahlen könnte. Geheimdienste und das Verteidigungsministerium hätten bereits zugestimmt. Übergangen werden könnte dafür unter anderem die von der EU vorangetriebene Starlink-Alternative IRIS2, was bei den EU-Partnern für Aufregung sorgte.
Das scheint nach der Darstellung von Crosetto nun vorerst abgewendet. Ihm scheine es, als seien die Gespräche vollständig zum Erliegen gekommen, vor allem, da die Diskussion sich immer mehr weg von Starlink und hin zu "von und zu der Person" gewendet habe, sagte er in dem Interview und bezog sich dabei auf Elon Musk. Dieser steht zurzeit immer wieder mit kontroversen Äußerungen und umstrittenen US-Regierungsaktionen als enger Vertrauter des US-Präsidenten Donald Trump im Fokus. Crosetto sagte La Repubblica aber auch: Sobald die ständigen Kontroversen vorüber sein, könne man bezüglich Starlink wieder über technische Details sprechen.
Zuletzt war Italien bei seinen Starlink-Plänen deutlich zurückhaltender geworden, auch weil der Kurs der Trump-Administration in der Weltpolitik für viel Unsicherheit sorgte. Laut Bloomberg soll die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ihren Ministerien eine Alternative zu Starlink nahegelegt haben. Ein möglicher Kandidat sei Eutelsat, berichtet Bloomberg unter Berufung auf italienische Regierungskreise.
(nen)