Japan: Investitionen in KI-Programme gegen den Geburtenrückgang

Die niedrige Geburtenrate in Japan ist für das Land besorgniserregend. Nun sollen Investitionen in KI-gestützte Matchmaker helfen.

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Baby, Hand, Kommunikation, Algorithmen

(Bild: paulaphoto/Shutterstock.com)

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Um die niedrige Geburtenrate in Japan zu steigern, will die japanische Regierung ab kommenden Jahr rund 19 Millionen US-Dollar (zwei Milliarden Yen) in lokale Partnersuchprogramme fließen lassen. Mit diesem Geld sollen auch besonders "Matchmaker"-Programme unterstützt und ausgebaut werden, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Das Geld solle laut einem Regierungsmitglied in die Regionen fließen und dort insbesondere KI-gestützte Programme fördern. Die Hoffnung ist, dass mit künstlicher Intelligenz bessere Analysen für die Partnersuche möglich sind und auch mehr Kriterien für die Partnersuche miteinander abgeglichen werden können. Momentan würden etwa manche traditionelle und menschliche Matchmaker nur mit recht starren Kriterien wie Alter und Einkommen arbeiten. KI-gestützte Matchmaker könnten aber mehr Eigenschaften wie beispielsweise Hobbys und Werte einfließen lassen.

Die Geburtenrate in Japan sinkt seit den siebziger Jahren, während sich das Lebensalter der Menschen zunehmend gesteigert hat. Japan gehört zu den Ländern auf der Welt, mit der höchsten Lebenserwartung.

Im vergangenen Jahr wurden in Japan laut AFP weniger als 865.000 Babys geboren, die Zahl der Geburten pro Frau sei auf 1,36 Kinder gerutscht. Im Jahr 2017 lag die Zahl der Geburten pro Frau noch bei 1,43 Kindern.

Seit einigen Jahren verringert sich auch die Gesamtzahl der Bevölkerung des Landes – sie erlangte 2010 ihren bisherigen Höchststand mit mehr als 128 Millionen Menschen. Laut Prognosen könnte die Bevölkerung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts auf weniger als 53 Millionen Menschen schrumpfen.

Die japanische Regierung sieht hierdurch das Wohlfahrtsystem des Landes gefährdet. Einwanderung in das Land wird zugleich kritisch gesehen. Einen Teil des wachsenden Ungleichgewichts zwischen jungen und alten Menschen, wird durch technische Lösungen wie etwa dem breiten Einsatz von Robotern zu kompensieren versucht.

(kbe)