Japanischer Mobilfunk-Riese sucht Beteiligungen in Europa

NTT DoCoMo erwägt eine Kooperation mit dem kanadischen Telekommunkationskonzern TIW und Hutchison Telecom aus Hongkong für den europäischen Markt.

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Von
  • Christian Rabanus

Der japanische Mobilfunkanbieter NTT DoCoMo erwägt eine Kooperation mit dem kanadischen Telekommunkationskonzern Telecommunications Infrastructure Wireless (TIW) und Hutchison Telecom aus Hongkong. TIW und Hutchison hatten kürzlich eine UMTS-Lizenz in Großbritannien ersteigert. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit diesen beiden Unternehmen "eine Option" für den weiteren Ausbau der europäischen Marktpräsenz des japanischen Konzern, sagte Kiyoyuki Tsujimura von DoCoMo der Financial Times Deutschland. Mehr als eine Minderheitsbeteiligung werden die Japaner aber wohl nicht erwerben.

Bereits Anfang Mai hatten die Japaner eine Minderheitsbeteiligung am niederländischen Telekommunikationsanbieter KPN gekauft. Allerdings mehren sich die Zweifel, ob diese Kooperation für KPN die erhoffte Finanzspritze bedeutet: KPN sucht mittlerweile nach einem neuen Partner für den Aufbau eines UMTS-Netzes in Deutschland. Mit DoCoMo steht zumindest ein technisch kompetenter Partner den Niederländern zur Seite: Als erster Konzern auf der Welt will DoCoMo anfang des nächsten Jahres ein UMTS-Netz in Betrieb nehmen.

Allerdings kann das Tochterunternehmen des japanischen Staatskonzerns NTT weltweit nicht so auf Einkaufstour gehen, wie man es von europäischen oder amerikanischen Unternehmen gewohnt ist: Da NTT seinen 67-Prozent-Anteil an dem Mobilfunkunternehmen nicht verringern möchte, fehlen DoCoMo die Mittel, um interessante Unternehmen per Aktientausch gleich ganz zu übernehmen. DoCoMo betreibt daher eine Politik der kleinen Beteiligungen. (chr)