Japans Autokonzerne für E-Commerce-Einkauf

Die japanischen Autokonzerne wollen sich an dem virtuellen Marktplatz für Autoteile von DaimlerChrysler, Ford und General Motors beteiligen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nachdem DaimlerChrysler, Ford und General Motors bekannt gaben, eine Firma zur Abwicklung aller Einkäufe für Autoteile über das Internet zu gründen, ziehen andere Autobauer nach. Renault und Nissan hatten bereits angekündigt, sich an dem virtuellen Marktplatz für alle Autoteile und Zulieferer beteiligen zu wollen. Nun werden sich nach einem Bericht der Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shimbun auch weitere japanische Konzerne dem Unternehmen anschließen.

Laut dem japanischen Blatt erwarten Branchenexperten, dass Toyota und Honda in das E-Commerce-Unternehmen einsteigen. Isuzu (schon mit General Motors verbandelt), Suzuki (ebenfalls eine GM-Beteiligung), Ford-Partner Mazda und Fuji Heavy Industries werden ebenfalls als wahrscheinliche Kandidaten für eine Beteiligung an dem virtuellen Marktplatz genannt. Bei Mitsubishi hieß es, man werde eine Nutzung des Systems prüfen.

Sollte es DaimlerChrysler, Ford und General Motors tatsächlich gelingen, einen Großteil der Autobauer für ihren virtuellen Zulieferermarkt zu gewinnen, kommen auf die Teilebauer jedenfalls harte Zeiten zu. Die Vernetzung mit Zulieferern, Kunden und Transporteuren bietet den Autokonzernen erhebliche Kostenvorteile. Preise für Waren und Dienste werden weltweit vergleichbar; Lagerbestände füllen die Großen erst auf, wenn neue Teile tatsächlich benötigt werden: Just in Time als weltweite Einkaufsstruktur, die gleichzeitig Kosten der Konzerne für Personal- und Einkaufswesen durch die Vorteile des elektronischen Handels dramatisch senkt. Die Zulieferer dagegen sehen sich verschärfter weltweiter Konkurrenz ausgesetzt. Außerdem dürfte die geballte, einheitliche Einkaufsmacht aller Autokonzerne die mittelständischen Unternehmer der Zulieferindustrie endgültig zu einem formal selbstständigen, real aber komplett von einer Art virtuellen Meta-Auftraggeber abhängigen "verlängerten Fließband" machen. (jk)