Japans Raumfahrtagentur JAXA Opfer von Cyberangriffen
Japans Raumfahrtagentur JAXA wurde Opfer mehrerer Cyberattacken. Es gab offenbar jedoch keinen Zugriff auf sensible Daten.
Seit dem vergangenen Jahr wurde Japans Raumfahrtagentur JAXA Opfer mehrerer Cyberattacken. Behördenmitarbeiter teilten Freitag mit, dass die Untersuchungen andauerten und vorbeugende Gegenmaßnahmen ergriffen würden. Sensible Informationen bezüglich Raketen oder Satelliten seien jedoch nicht abgeflossen.
Laut der Nachrichtenagentur AP hat Kabinettschef Yoshimasa Hayashi bestätigt, dass die JAXA eine Reihe von Cyberangriffen seit vergangenem Jahr zu verzeichnen hatte. Die Raumfahrtbehörde habe das Ausmaß der illegalen Zugriffe untersucht, während die betroffenen Netzwerke abgeschaltet wurden. Es seien keine als vertraulich klassifizierten Informationen über Raketen, Satelliten oder der nationalen Sicherheit darunter gewesen, führte er weiter aus.
Japan will bessere Abwehrfähigkeiten
Wie viele Angriffe es genau zu verzeichnen gab, welche Systeme betroffen waren oder wer dahintersteckt, ist bislang offenbar unklar. Hayashi versprach laut AP, "Japans Fähigkeiten, gegen Cyberattacken vorzugehen", zu stärken. Behördenmitarbeiter teilten mit, dass die JAXA derzeit mit dem Cybersecurity-Team der Regierung zusammenarbeite, um Gegenmaßnahmen einzuleiten.
AP führt weiter aus, dass Japan die militärische Aufrüstung als Antwort auf Chinas wachsende Militärmacht beschleunigt habe und darauf setze, eine Gegenschlagfähigkeit zu entwickeln. Experten sagten demnach, dass Tokyo weiterhin von den USA abhänge, um Langstreckenraketen auf Ziele abzufeuern.
Der Verteidigungsminister Minoru Kihara sagte laut AP zu Reportern, dass die Attacken auf die JAXA sein Ministerium nicht beträfen, er aber ein Auge auf die Untersuchungen der Behörde habe. Sie zählt zu den Schlüssel-Vertragsnehmern des Verteidigungsministeriums.
Am Anfang des Jahres hatte die JAXA für Japan als fünfte Nation überhaupt eine erfolgreiche Landung auf dem Mond vollbracht: Der Mondlander SLIM setzte am 19. Januar auf dem Erdtrabanten auf – zwar schief, aber einsatzfähig. Der Lander hatte auch die zweite lange Mondnacht überraschend überstanden und war dann mehrere Tage im Einsatz.
(dmk)