Japans Regierung schafft die Diskette ab

Japans Regierung schickt die Diskette endgültig aufs Altenteil. Dafür hat sie in den vergangenen Jahren viele Vorschriften umgearbeitet.

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3,5-Zoll-Diskette

(Bild: ZenitX/Shutterstock.com)

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Die japanische Regierung schafft jetzt die Floppy-Disk und andere Wechselspeicher für behördliche Vorgänge endgültig ab. Sie bemühte sich bereits seit dem Jahr 2020 darum, doch erst Anpassungen zahlreicher Verordnungen ebneten den Weg für das Ende der Diskette.

Japans Digitalminister Taro Kono den rief 2022 schließlich den "Krieg gegen Disks" aus, auch gegen MDs und CDs. Der Nachrichtenagentur Reuters teilte er nun mit, die Digitalagentur habe bis Mitte vorigen Monats mehr als 1000 Vorschriften gestrichen, die den Gebrauch von Disketten regelten. Die Digitalagentur wurde während der COVID-19-Pandemie im Jahr 2021 gegründet, als die Regierung noch auf Papierakten angewiesen war.

"Wir haben den Krieg gegen Disketten am 28. Juni gewonnen", sagte Kono. Er setzt sich in der Regierung auch für die Abschaffung von Faxgeräten und ähnlichen Technologien ein.

2011 beendete Sony als letzter Konzern die Produktion von Disketten, japanische Behörden nutzten danach Disketten aus Lagerbeständen. 1981 hatte das Unternehmen die ersten 3,5"-Disketten als Alternative zu den noch flexiblen 5,25"-Scheiben auf den Markt gebracht.

Auch in deutschen Behörden wird häufig noch alte Informationstechnik eingesetzt. In Niedersachsens Landesbehörden werden beispielsweise Schätzungen zufolge noch rund 2000 Fax-Anschlüsse betrieben. Vor allem juristische Gründe machen es notwendig, diese Technik einzusetzen.

(mack)