Java-Framework OpenJFX 19 bindet HTTP-Live-Streaming mit H.265/HEVC ein

Das auch als JavaFX bekannte Framework für Rich-Client-Anwendungen bringt Ergänzungen für HTTP-Streaming und das ObservableValue-Interface.

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(Bild: Andrey Suslov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Kurz vor dem Release von Java 19, der fĂĽr den 20. September geplant ist, hat JavaFX Version 19 erreicht. Das Framework, das bis Java 10 Bestandteil des JDK war, bringt neue APIs fĂĽr das Interface ObservableValue und erweitert das HTTP-Live-Streaming.

Nachdem die Vorversion den Codec H.265/HEVC (High Efficient Video Coding) fĂĽr JavaFX Media eingefĂĽhrt hat, nutzt das aktuelle Release ihn auch fĂĽr HTTP-Live-Streaming. OpenJFX kann damit fMP4 (Fragmented MP4) sowohl mit H.265/HVEC als auch mit AAC und H.264/AVC verarbeiten.

Das Interface ObservableValue für Werte, die sich auf Änderungen beobachten lassen, bekommt eine neue API für Fluent Bindings, die sowohl Lazy sind und damit immer ungültig, wenn sie nicht selbst unter Beobachtung stehen, als auch Null-Safety bieten. JavaFX 19 führt drei Methoden für ObservableValue ein: map, flatMap und orElse. Details zu den Methoden und der Umsetzung als Lazy Bindings mit Null Safety sowie Beispielcode finden sich in dem zugehörigen Pull Request im GitHub-Repository.

Daneben führt JavaFX 19 für das Verarbeiten von Cascading Style Sheets die CSS-Pseudo-Klassen focus-visible und focus-within sowie die zugehörigen Properties javafx.scene.Node.focusVisible und javafx.scene.Node.focusWithin ein.

JavaFX ist ein Framework zum Entwickeln von Rich-Client-Anwendungen auf dem Desktop, mobilen Betriebssystemen und Embedded-Systemen. Sun hatte das Framework 2007 angekündigt und Ende 2008 als JavaFX 1.0 veröffentlicht. Eine Weile stand zur Debatte, dass JavaFX das GUI-Toolkit Swing offiziell ablösen sollte, was aber nie geschah.

Stattdessen hat Oracle im März 2018 angekündigt, dass die Zukunft von JavaFX im OpenJFX-Projekt liege, und das Unternehmen hat es aus dem JDK entfernt. Als offizielle Motivation für die Ausgliederung gab Oracle an, dass die OpenJFX-Community auf die Weise die Entwicklungsgeschwindigkeit bestimmen könne, die von den Release-Zyklen des JDK unberührt blieben. Letztere liegen dennoch dicht beieinander: Wie Java erscheint OpenJFX planmäßig jeweils im März und September.

Das niederländische Unternehmen Gluon engagiert sich seit der Ausgliederung maßgeblich um JavaFX. Es bietet zudem Long-Term-Support für Unternehmen an, die eine stabile JavaFX-Basis suchen.

Weitere Neuerungen in OpenJFX 19 lassen sich der offiziellen Ankündigung entnehmen. Die vollständige Liste der Neuerungen findet sich in den Release Notes auf GitHub.

(rme)