Java-Ökosystem: Erster Release Candidate für das Spring Framework 6.0 ist fertig

VMware Tanzu meldet, dass Version 6.0 des Spring Framework den Status Feature-komplett erreicht hat – ein erster Release Candidate steht bereit.

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(Bild: kram9/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank-Michael Schlede

Gute Nachrichten für die Java-Szene: Das Spring Framework steuert für Version 6.0 in die Zielgerade, und das Team hinter dem Java-Applikations-Framework arbeitet zügig auf das kommende Release hin. So wird unter anderem ein weiterer Release-Kandidat gleichzeitig zum Erscheinen der RC1-Version von Spring Boot 3.0 in der dritten Oktoberwoche erwartet. Die Entwickler und Entwicklerinnen betonen unter anderem, dass es sich bei dieser Version um eine größere Überarbeitung des Kern-Frameworks handele.

Der Release Candidate wird laut Ankündigung in einem Blogeintrag des Entwicklungsteams auf einer Java 17+-Basislinie aufsetzen, einen Wechsel zu Jakarta EE9+ und eine breitere Überarbeitung der Infrastruktur mit sich bringen. Dabei soll dieser Wechsel im Jarkata-Namespace die früheren javax-basierten EE-APIs ablösten. Im Blogpost erklärt das Team, dass es die Verfügbarkeit der finalen Versionen der Software noch im November 2022 erwarte.

Dadurch soll der Zugang zu den neuesten Web-Containern wie Tomcat 10/Jetty 11 und den aktuellen Persistenz-Providern wie Hibernate ORM 6.1 möglich werden, die alle ausschließlich mit den jakarta-namespaced-Varianten der Servlet-API und Java Persistence API (JPA) verfügbar sind.

Auch die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung dieser APIs und Anbieter sowie für die weitere Entwicklung des JDK sollen auf diese Weise besser geworden sein. Die bevorstehende Version des Spring Framework vervollständigt nach Aussagen des Entwicklerteams zudem die Grundlage für Ahead-of-Time-Transformationen und die entsprechende AOT-Verarbeitungsunterstützung für Spring-Anwendungskontexte – das "Ahead-of-Time" (AOT) bezieht sich auf den Vorgang des Kompilierens. Dies eröffnet ein breites Spektrum an optimierten Deployment-Arrangements, von gut abgestimmten JVM-Deployments bis hin zum entsprechenden Support für native GraalVM-Images. Zu dieser Thematik finden Interessierte weitere Informationen im zugehörigen Spring Boot-3-Blogpost.

Mit diesem Release besteht für Entwicklerinnen und Entwickler nun auch die Gelegenheit, sich mit virtuellen Threads (der Project-Loom-Vorschau in JDK 19) in Spring-basierten Anwendungen zu befassen: Nähere Informationen dazu finden sie in einem Überblick unter "Embracing Virtual Threads". Derzeit stehen Anpassungsoptionen bereit, um auf virtuellen Threads basierende Executor-Implementierungen einzubinden. Das Entwicklerteam beabsichtigt, weitere Konfigurationsoptionen bereitzustellen, sobald "Projekt Loom" der Vorschauphase entwachsen ist.

Project Loom zielt auf eine verbesserte und schlankere Nebenläufigkeit für Java-Programme. Loom bedeutet Webstuhl – steht also für das Gerüst, um die Fäden (Threads) zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Java 19 webt zwei JEPs aus Project Loom als neue Preview-Features ein: Virtual Threads und Structured Concurrency.

Zu den weiteren Funktionen und Verbesserungen im Spring Framework 6.0 zählen neben einem HTTP-Schnittstellen-Client, der auf @HttpExchange-Service-Schnittstellen basiert, die Unterstützung für RFC 7807-Problemdetails und Micrometer-basierte Beobachtbarkeit für die HTTP-Clients von Spring. Einen Überblick über alle Neuerungen finden Interessierte im Newsbereich von Spring.

(fms)