Java-Server JBoss 4.0 ermöglicht aspektorientiertes Programmieren

Die JBoss Group hat eine erste Entwicklerversion der Ausgabe 4.0 ihres J2EE-Servers JBoss freigegeben.

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Von
  • Karsten Violka

Die JBoss Group hat eine erste Entwicklerversion der Ausgabe 4.0 ihres J2EE-Servers JBoss freigegeben. Sie enthält ein Framework für aspektorientierte Programmierung (AOP). Entwickler können damit Java-Klassen um so genannte Aspekte erweitern, die beispielsweise technische Anforderungen kapseln. Ohne eine Java-Klasse zu verändern, lässt sie sich so etwa mit einem zusätzlichen Logging-Mechanismus versehen. Dank des neuen Frameworks können Entwickler Anforderungen wie Persistenz, Caching oder Datenreplikation leichter implementieren, meint JBoss-Chef Marc Fleury.

Das Developer Release 1 unterstützt bereits die noch nicht endgültig abgesegneten Sun-Standards J2EE 1.4 und Enterprise Java Beans (EJB) in der Version 2.1. Die Software beherrscht verteilte Transaktionen und bringt einen UDDI-Server mit, der als Verzeichnisdienst das Auffinden von XML-Web-Services erleichtert. Die endgültige Version 4.0 will die JBoss Group zum Jahresende fertigstellen.

Das Open-Source-Produkt JBoss konkurriert mit kommerziellen und recht teuren Anwendungsservern wie BEA Weblogic und IBMs Websphere. Bis heute ist JBoss nicht als konform zu Suns Standard Java 2 Enterprise Edition zertifiziert, obwohl die Entwickler überzeugt sind, dass ihr Produkt die dafür nötigen Kompatibilitätstests bestehen würde. Die JBoss Group und Sun liegen im Streit, weil die Open-Source-Entwickler Sun vorwerfen, sie mit überhöhten Lizenzforderungen ausgrenzen zu wollen. Im März machte Sun der JBoss Group ein Angebot für die Zertifizierung. Bisher habe Sun ihm allerdings keinen Termin für weitere Verhandlungen angeboten, bedauert Marc Fleury gegenüber US-Medien. (kav)