JavaScript-Framework Vue.js: Rückblick und Ausblick
Die Macher hinter dem JavaScript-Framework Vue.js haben das Jahr 2022 Revue passieren lassen und verraten auch, wie es mit der Software 2023 weitergeht.
- Frank-Michael Schlede
Nachdem Nutzer und Nutzerinnen von Vue.js im letzten Jahr den Wechsel der Default-Version ihres Frameworks auf die Version 3 erlebt haben, berichtet das Entwicklerteam nun davon, wie erfolgreich dieser Wechsel aus ihrer Sicht war. Dabei machen die Entwickler und Entwicklerinnen aber auch denjenigen Hoffnung, die weiterhin auf Vue2 setzen und schildern, wie sie diese Nutzergruppe auch 2023 unterstützen wollen.
Umstellung auf Version 3, aber etwas Version 2 bleibt
Genau zum Jahreswechsel hat das Entwicklerteam von Vue.js auf dem Blog “The Vue Pointe“ in einem Eintrag nicht nur das vergangene Jahr 2022 und damit die vollzogene Umstellung auf die Default-Version 3 des Frameworks ausführlich kommentiert, sondern gibt auch einen Ausblick auf die kommenden Ereignisse im Jahr 2023.
Das Team stellt dabei fest, dass sie sich immer noch in einer Übergangsphase für die Umstellung des Ökosystems auf Vue 3 befinden. Nachdem sie die generelle Umstellung vollzogen hatten, haben sie sich durch Fokussierung auf die Werkzeuge mehr auf die Verbesserung der Vue-Entwicklererfahrung konzentriert. Dabei waren die Teammitglieder aktiv an der Entwicklung von Vite beteiligt. Sie konnten so die IDE von Vue und die TypeScript-Unterstützung durch die Auslieferung von Volar 1.0 weiter verbessern.
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Was man über Vue.js wissen sollte
Obwohl Vue 3 nun der Standard ist, war es für die Entwicklerinnen von Vue keine Frage, dass viele Nutzer aufgrund der unvermeidlichen Kosten für die Migration bei Vue 2 bleiben müssen. Um sicherzustellen, dass Vue-2-Nutzer von der Weiterentwicklung des Frameworks profitieren, haben sie sich deshalb entschieden, den Quellcode von Vue 2 nach TypeScript zu verschieben und einige der wichtigsten Vue-3-Features zurück in Vue 2.7 zu portieren. Dabei haben sie auch sichergestellt, dass Vite, die Vue Devtools und Volar allesamt sowohl Vue 2 als auch Vue 3 unterstützen.
2023: Kleinere und häufigere Minor Releases
Für das laufende Jahr will sich das Entwicklerteam auf die Auslieferung von Features für Vue 3 Core konzentrieren. Dazu zählen sie ganz besonders eine Verbesserung des Veröffentlichungsrhythmus. Vue.js folgt dem Semantic Versioning (semver). Das bedeutet, dass das Vue-Team Features nur in Minor-Versionen ausliefert. In der Vergangenheit haben die Entwickler und Entwicklerinnen von Vue einen "Big Minor"-Ansatz verfolgt, bei dem sie viele Features in großen, unregelmäßigen Minor-Releases zusammengefasst haben.
Das hat dazu geführt, dass einige Funktionen mit geringer Komplexität blockiert wurden, während sie noch an anderen, hochkomplexen Funktionen gearbeitet haben. Für das Jahr 2023 haben sie sich vorgenommen, kleinere und Minor-Versionen zu veröffentlichen, um mehr Funktionen schneller herausbringen zu können. Das bedeutet aber auch, dass sie den Inhalt von Vue.js 3.3 anpassen werden. Ursprünglich war geplant, Suspense und Reactivity Transform in Version 3.3 aus dem experimentellen Status herauszunehmen. Nun sind sie jedoch der Meinung, dass beide Features noch weitere RFC-Diskussionen benötigen, und dass sie andere, einfachere Funktionen nicht blockieren sollten.
Das Ziel für Vue.js 3.3 ist nun, vorgeschlagene bzw. geplante Funktionen zu implementieren, die klare Vorteile bieten und keine RFC-Diskussion erfordern – zum Beispiel die Unterstützung von extern importierten Typen in <script setup>
-Makros. Wer mehr über die Planung des Vue-Teams wissen möchte, findet im Blog-Beitrag weitere ausführliche Informationen. Dort sind auch die Termine für die ersten Vue-Konferenzen im Jahr 2023 zu finden.
(fms)