JavaScript: Netlify bietet neue Next.js-Runtime mit Edge-Fähigkeiten

Die neue Runtime für das JavaScript-Framework Next.js ist auf Edge-Computing ausgelegt und soll die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Middleware erweitern.

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(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Silke Hahn
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Das US-Unternehmen Netlify, Anbieter von Middleware und Plug-ins im JavaScript-Ökosystem, hat eine neue Runtime für das JavaScript-Framework Next.js vorgestellt. Die Runtime erlaubt es, Next.js in einem modernen Edge-Netzwerk zu betreiben. Flankierend zu der Laufzeitumgebung können Entwickler und Entwicklerinnen auch das Paket @netlify/next herunterladen, das die bestehende Next.js-Middleware um neue Möglichkeiten erweitern soll.

Laut Releasemeldung ist in dem Paket eine Next.js Advanced Middleware enthalten, die das Überschreiben von HTML unterstützt. Webseitendaten lassen sich mit ihr umwandeln und sie soll den Entwicklerinnen und Entwicklern vollen Zugriff auf den Response-Body gewähren. Dadurch können Teams Inhalte "ohne unnötiges Client-seitiges JavaScript" oder komplizierte SSR-Strategien (serverseitiges Rendern) "on the fly" ändern, wie es in dem Blogpost heißt.

Das Framework Next.js ist unter JavaScript-Entwicklern insbesondere wegen der Möglichkeit zum serverseitigen Rendern (SSR) bedeutsam. Damit dürfte das aktuelle Release also Kerninteressen der Entwickler-Community aufgreifen und bislang komplexe Abläufe etwas vereinfachen. Andererseits könnten hier Next.js und Anbieter passender Middleware auch einfach unter Innovationsdruck stehen, denn mittlerweile beherrschen auch die großen Frameworks wie Vue, React und Angular das SSR. Außer der Runtime von Netlify bieten sich andere grundlegende Runtimes an, wie Node, Deno und neuerdings Bun. Netlify hat langjährige Erfahrung im Anbieten von Runtimes.

Mit dem Middleware-Paket von Netlify (@netlify/next) erhalten User der Runtime Zugang zum Modifizieren von Antwort- und Anfrage-Headern auf der Edge. Durch den vollständigen Zugriff auf den Response-Body und die weiteren Features lassen sich Use Cases personalisiert bearbeiten, sodass Kunden von Netlify relativ einfach ihre Anwendungen deployen und Next.js mit allen Kernfunktionen betreiben können, ohne sich mit der Konfiguration herumschlagen zu müssen. Unter anderem lassen sich Seitenbesuchern in Abhängigkeit von ihrem jeweiligen Aufenthaltsort beim Besuch der Seite unterschiedliche Inhalte anzeigen. Die Authentifizierung über eine App sei möglich, ohne private Schlüssel in der Anfrage mitzusenden, und die Cookies für die Analyse und das Reporting lassen sich modifizieren.

Bei diesen Prozessen sei es nicht nötig, manuell etwas zu erstellen, auf alternative Internetadressen umzuleiten oder Client-seitige Skripte laufen zu lassen, die den Inhalt nach dem Laden von Seiten noch ändern können. Mit dem Release bewirbt der Anbieter auch seine Plattform Netlify, die neben der Advanced Middleware noch etwa dreißig weitere Features zu bieten hat, unter anderem ein API-Mesh mit GraphQL zum Verbinden von Diensten, Funktionen zur detaillierten Verwaltung der Release-Verwaltung wie zum Sperren und Priorisieren von Builds und Serverless-Funktionen, Hintergrundfunktionen und terminierbare Prozesse.

"Es ist spannend, zu sehen, wie die JavaScript-Welt von einem Extrem ins andere schwankt", kommentiert ein Experte aus dem JavaScript-Umfeld das aktuelle Release. Erst sei jahrelang alles clientseitig gerendert worden, dann sei serverseitiges Rendering zum Hype geworden. Das vorliegende Release mischt offenbar beides und ergänzt obendrein Edge Computing – diese Entwicklung gilt es zu beobachten.

Wer sich für Details interessiert, kann den Blogeintrag bei Netlify einsehen. Mehr über die Laufzeitumgebung lässt sich der Netlify-Dokumentation entnehmen. Wer die neue Middleware testen möchte, findet auf der Website des Anbieters ein Tutorial mit einer Live-Demo und Schritt-für-Schritt-Anleitung.

(sih)