JavaScript: Framework Nuxt.js 3 unterstützt TypeScript und integriert Vite.js

Seite 2: Persönliche Highlights und Änderungen für die Community

Inhaltsverzeichnis

heise Developer: Welche der Neuerungen ist dein persönliches Highlight und warum?

Konstantinidis: Insgesamt kann ich das Release kaum erwarten. Es ist so viel passiert in den vergangenen zwei Jahren und auch das Team rund um die beiden Chopin-Brüder und Gründer des Frameworks hat gezeigt, warum wir das Vue.js-Ökosystem so sehr lieben.

Es fällt mir wirklich schwer, nur ein Highlight herauszupicken, denn aus Entwicklersicht sind der TypeScript-Support und die Integration von Vite.js bereits ein Traum. Zudem bringt Nuxt.js Nitro als neue Rendering Engine immense Performanceverbesserungen mit sich und ist noch einmal viel näher an den Benutzern. Es wird also sehr spannend, zu sehen, was sich damit für neue Anwendungsfälle umsetzen lassen.

Ich bin aber auch vollkommen begeistert von der Integration von Suspense und was das für die Verbesserung der User Experience bedeutet.

heise Developer: Was ändert sich mit der neuen Major Version für Entwicklerinnen und Entwickler beziehungsweise die Community?

Konstantinidis: Zunächst muss man hier noch einmal die hervorragende Arbeit des Nuxt.js-Teams loben und hervorheben. Der Umfang der Neuerungen ist wirklich Wahnsinn, und dass selbst so ein wichtiges Thema wie die Migration durch die Nuxt.js-Bridge bereits zum Release zur Verfügung steht, setzt dem Ganzen die Krone auf. Damit werden Nuxt.js 3 und viele der Features für quasi jeden direkt nutzbar, und die Migration erledigt sich fast von selbst. Häufig verhält es sich mit Major-Releases in der Softwareentwicklung ja eben so, dass man das von außen alles bewundert und gerne umsteigen würde, es aufgrund von harten Abhängigkeiten und speziellen Anforderungen aber nicht ohne Weiteres und manchmal sogar nie möglich sein wird.

Es steht außer Frage, dass sich durch die Umstellung auf TypeScript und die Nutzbarkeit der Composition API viele Entwickler und Teams auf den Umstieg und die neue Developer Experience freuen. Endlich sind auch Features wie Teleport und insbesondere Suspense und das asynchrone Laden von Daten fest ins Framework verbaut, wodurch auch die User Experience um ein Vielfaches gesteigert werden kann. Das Nuxt.js-Team beweist auch hier einmal mehr, wieso es sich lohnt, "ein Framework für ein Framework" zu verwenden. Viele Best Practices bekommt man Out-of-the-box und muss diese nicht aufwendig selbst implementieren.

Nuxt.js 3 und das darum gebaute Ökosystem vereinfachen es noch einmal um ein Vielfaches, eigene Anwendungen mit Vue.js umzusetzen. Aus Performance-Gesichtspunkten ist es fast nicht mehr zu toppen. Ich hoffe, durch Tools wie die CLI, die Devtools und Nuxt.js Kit werden andere Entwickler dazu ermutigt, eigene Module zu erstellen, um das neue Ökosystem weiter zu bereichern.

Antony Konstantinidis ist seit über zwölf Jahren freiberuflich als Full-Stack-Entwickler, Consultant und Trainer tätig.

Bei der Hilfesuche wird es nun allerdings noch wichtiger als zuvor, die verwendeten Versionen zu berücksichtigen und anzugeben. Zurzeit wird man hauptsächlich Informationen zu Nuxt.js 2 finden und es wird eine Zeit dauern, bis entsprechendes Material auf Stack Overflow und anderen Plattformen zur Verfügung steht. Doch das kennen wir aus dem Vue-Ökosystem bereits durch den Release von Vue.js 3 und den damit einhergehenden Aufstieg der Composition API. Dafür bietet sich hier auch eine Chance für alle Entwickler, die sich gern an der Community beteiligen wollen und vorher keinen Einstiegspunkt gefunden haben, da man schnell den Eindruck gewinnen konnte, dass bereits alles existiert. Ich kann daher nur alle dazu aufrufen, sich aktiv an der Bereitstellung von Tutorials, Codebeispielen und der Beantwortung von Fragen auf GitHub oder Stack Overflow zu beteiligen.

heise Developer: Was erhoffst du dir von der neuen Major Version?

Konstantinidis: Meine Hoffnung und Erwartung ist, dass Nuxt 3 insgesamt runder wird, da es auf moderne Standards/Technologien aufsetzt. Einerseits haben "jüngere" Entwickler (Junior/Intermediate) Spaß an der Entwicklung, weil sie die neusten Features nutzen und mehr Leute einfacher einsteigen und das Framework nutzen können. Andererseits bekommen "ältere" Entwickler (Senior) durch die Weiterentwicklung, Verbesserung und Optimierung des SSR (Server Side Rendering), die Nutzbarkeit von TS (TypeScript) und der Composition API mehr Vertrauen in Nuxt, da es den modernen Anforderungen für gute Software entspricht und man damit auch nun guten Gewissens große Anwendungen umsetzen kann.

Ich glaube, es ist deutlich geworden, dass die Community sich wahnsinnig auf das Release von Nuxt 3 und die damit einhergenden Verbesserungen und Neuerungen freut, und ich bin total gespannt, welche genialen Werke Entwickler mit den neuen Möglichkeiten vollbringen werden.

heise Developer: Was verbirgt sich hinter UnJS?

Konstantinidis: Ich möchte gerne allen Interessierten die im Rahmen der Nuxt.js-3-Entwicklung aufgekommene Organisation UnJS ans Herz legen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine Sammlung von Utility Packages, die Framework- und Plattform-agnostisch sind und helfen sollen, die Softwareentwicklung zu vereinfachen. Das Nuxt-Team hat damit den Grundstein für universelle JavaScript-Projekte gelegt, um die Vielfalt an Plattformen, auf denen JavaScript läuft und unsere Anwendung lauffähig sein könnten, auch wirklich nutzbar zu halten.

Nuxt.js Nitro profitiert bereits jetzt von diesen Paketen und schöpft daraus das Potenzial, überhaupt plattformübergreifend funktionieren zu können. Es lohnt sich in jedem Fall, durch die Sammlung zu stöbern, da mit Sicherheit auch das eine oder andere darin enthalten ist, was man in den eigenen Projekten hervorragend verwenden kann. Einige interessante Beispiele möchte ich nicht vorenthalten:

  • unplugin, ein einheitliches Plugin-System für Vite, Rollup und Webpack
  • unstorage, ein universeller Storage-Layer
  • ohmyfetch, ein fetch-API-Wrapper für den Browser, Node.js und Worker
  • h3, ein minimales http-Framework für hohe Leistung und Portabilität.

Das Interview führte Madeleine Domogalla, Redakteurin bei heise Developer.

Nähere Informationen zum Release von Nuxt.js 3 Public Beta enthält der Beitrag auf dem offiziellen Blog zum Framework.

(mdo)