JetBrains IntelliJ IDEA 2024.3 erlaubt lokale Sprachmodelle im KI-Assistenten
Die Java-IDE bietet neue Features fĂĽr Kubernetes-Anwendungen, eine ĂĽberarbeitete User Experience und die Auswahl des KI-Chatmodells in AI Assistant.
- Maika Möbus
JetBrains hat seine vor allem auf Java und Kotlin ausgerichtete Entwicklungsumgebung IntelliJ IDEA mit dem dritten Major Release des Jahres, Version 2024.3, versehen. Darin finden Entwicklerinnen und Entwickler ein ĂĽberarbeitetes Structure-Toolfenster, ein erleichtertes Debugging von Kubernetes-Anwendungen und die stabile Version des K2-Kotlin-Modus vor.
FĂĽr User aller JetBrains-IDEs steht auĂźerdem der kostenpflichtige KI-Dienst JetBrains AI Assistant 2024.3 bereit, der im neuen Release die Auswahl zwischen verschiedenen, auch lokalen KI-Chatmodellen erlaubt. Daneben haben die JavaScript- und TypeScript-IDE WebStorm, die .NET-IDE Rider und die Ruby-on-Rails-IDE RubyMine sowie die Visual-Studio-Erweiterung ReSharper und das IntelliJ-Scala-Plug-in die neue Hauptversion erreicht.
IntelliJ IDEA: Updates fĂĽr Kubernetes, Kotlin und UX
In IntelliJ IDEA 2024.3 soll das Debugging von Kubernetes-Anwendungen einfacher gelingen: Die Option Add Tunnel for Remote Debug lässt sich verwenden, um eine Workstation zu einem virtuellen Teil eines Kubernetes-Clusters zu machen und somit das lokale Debugging von Microservices mit den bevorzugten Tools zu ermöglichen. Ein weiteres Update in Bezug auf Kubernetes ist der Cluster-weite Kubernetes-Log-Zugang mitsamt Streaming und Pattern Matching. So entsteht eine zentrale Sicht auf alle Events über Pods, Nodes und Services hinweg. Beide Features sind Ultimate-Usern vorbehalten.
Für Kotlin-Developer gibt es ebenfalls Neuigkeiten: Der K2-Kotlin-Modus, der im März 2024 in die Alpha-Phase startete, ist nun stabil. In diesem Modus verwendet IntelliJ IDEA Kotlins K2-Compiler für eine schnellere und robustere Kotlin-Codeanalyse. Der K2-Compiler erreichte nach drei Jahren Entwicklungszeit im Mai 2024 in Kotlin 2.0 die stabile Version.
Beim Verwenden der IDE wird Ultimate-Usern eine weitere Neuerung auffallen: Sie können im Structure-Toolfenster nun neben der bekannten Physical-Struktur auch die Logical-Codestruktur betrachten. Darin sind nicht nur Klassen, Methoden und Felder, sondern auch Links und Interaktionen zwischen den Komponenten eines Projektes zu sehen.
Neben weiteren Updates für die User Experience ist nun die Rechtschreib- und Grammatikprüfung auch während der Indexierung aktiv und das standardmäßige Tab-Limit im Editor wurde auf 30 angehoben. Mit der Programmiersprache Scala kann die IDE ebenfalls umgehen. Hierfür wurde der Support für experimentelle Features der Sprache, darunter Named Tuples, hinzugefügt.
AI Assistant 2024.3 erlaubt lokale Chatmodelle via Ollama
In allen JetBrains-IDEs verfügbar, bringt der KI-gestützte Dienst AI Assistent 2024.3 einige Neuerungen mit. Zu den Highlights zählt laut dem Hersteller die Möglichkeit, zwischen den Chatmodellen Google Gemini, OpenAI oder lokalen Modellen zu wählen.
Zu den verfügbaren LLMS (Large Language Models) von Google sind Gemini 1.5 Pro 002 und Flash 002 hinzugekommen. Via Ollama können Entwicklerinnen und Entwickler ein lokales Modell nutzen. Das Verwenden eines solchen Modells im Chat erfordert in den Einstellungen des AI Assistant ein Aktivieren des Ollama-Supports sowie das Konfigurieren der Verbindung zur eigenen Ollama-Instanz:
Für alle größeren Programmiersprachen hat das Update zudem die Codevervollständigung verbessert sowie das Kontextmanagement und das Generieren von Inline-Prompts innerhalb des Editors überarbeitet.
Download fĂĽr Windows, Linux und macOS
IntelliJ IDEA ist in zwei Varianten verfĂĽgbar: der kostenpflichtigen Ultimate Edition und der kostenfreien Community Edition. Die Unterschiede im Funktionsumfang sind auf der JetBrains-Website aufgefĂĽhrt. Dort steht das neue Release fĂĽr Windows, Linux und macOS zum Download bereit.
Alle weiteren Informationen zu IntelliJ IDEA 2024.3 lassen sich dem JetBrains-Blog und der "What's New"-Seite entnehmen.
(mai)