Jetzt offiziell: MMX-Pentium

Am 8.

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Von
  • jf

Am 8. Januar kündigte Intel, wie in c’t rechtzeitig vorausgesagt, offiziell die Verfügbarkeit der Pentium-CPU mit der MMX-Erweiterung an. Die neuen CPUs bieten im Vergleich zu den Vorgänger-Bausteinen, deren Produktion noch eine Weile parallel weiterlaufen soll, einen verdoppelten L1-Cache (16 + 16 KByte), 57 zusätzliche Instruktionen, vier neue Integer-Datentypen, acht 64-Bit-MMX-Register sowie die parallele Abarbeitung der Daten (SIMD, Single Instruction, Multiple Data).

Zur Produktion der Bausteine, die 4.5 Millionen Transistorfunktionen aufweisen, nutzt Intel derzeit die 0.35-Mikron-CMOS-Technologie. Während die I/O-Versorgungsspannung 3,3 Volt beträgt, reduzierte man die Versorgungsspannung für den Prozessorkern auf 2,8 Volt bzw. bei den speziell für den mobilen Einsatz entwickelten Varianten auf lediglich 2,45 Volt, um die Leistungsaufnahme möglichst gering zu halten. Eine Overdrive-Version, die eine Aufrüstung auch bei älteren Pentium-Motherboards erlaubt, soll im Laufe des Jahres folgen.

Während der vergrößerte Cache sowie eine optimierte Branch Prediction allen Applikationen zu Gute kommt, müssen Entwickler auf den MMX-Instruktionssatz optimierte Applikationen explizit neu programmieren. Der entsprechende Compiler-Support beschränkt sich derzeit bei Microsoft, Borland und Watcom/Powersoft auf das Einbetten der neuen Befehle direkt per Inline-Assembler. Optimierte Applikationen, die sich hauptsächlich im Bereich der Bild- und Ton-Verarbeitung finden dürften (Multimedia), sollen eine Leistungssteigerung von bis zu 60 Prozent erfahren, während sich der Cache allein mit einer Verbesserung von 10 bis 20 Prozent auswirkt. Detaillierte Testergebnisse inklusive eines ernüchternden Vergleichs mit dem Wettbewerb PowerPC hat c’t bereits in Mitte Dezember veröffentlicht (http://www.heise.de/ct/art_ab97/9701228).

Im Vergleich zu den bisherigen Produkteinführungen, bei denen man vorab eher die Hardware-Hersteller informierte, waren diesmal auch Software-Firmen involviert. Man hofft durch diesen Schritt eine beschleunigte Markteinführung entsprechend optimierter Pakete zu erzielen und die bisher übliche Verzögerung von über 12 Monaten abzukürzen. Zu den ersten Paketen, die MMX-Support bieten und damit dem Kunden tatsächlich die potentielle Leistung näherbringen, gehören Microsofts DirectX (beschränkt auf Direct3D) und Adobes Photoshop. Darüber hinaus beschränkt sich das Angebot derzeit auf einige wenige Spiele bzw- CD-ROM-Titel.

Die vom Hersteller genannten SPECint95/SPECfp95-Benchmarkwerte liegen bei (6.41/4.66) für die 200-MHz-Variante bzw. (5.59/4.30) für die 166-MHz-CPU. Die MMX-Prozessoren sind ab sofort in der 166- (1000er-Preis: 407 US $) und 200-MHz-Version (550 US $) verfügbar. (jf) (cp)