JoWooD steckt tief in der Krise

Im ersten Halbjahr 2005 verzeichnete der österreichische Computerspiele-Hersteller einen Konzernverlust von 16,4 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt nur noch vier Prozent.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der österreichische Computerspiele-Hersteller JoWooD hat im ersten Halbjahr 2005 einen Konzernverlust von 16,4 Millionen Euro ausgewiesen. Der Umsatz sank gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 7,3 auf 4,6 Millionen Euro. Grund für den neuerlich hohen Konzernverlust sind Unternehmensangaben zufolge vor allem Altlasten aus dem Vorjahr. Restrukturierungsmaßnahmen und sonstige außergewöhnliche Aufwendungen allein haben das Ergebnis des Unternehmens, das nur noch rund 60 Mitarbeiter beschäftigt, laut Bilanz mit 11 Millionen Euro belastet.

Das Eigenkapital beträgt nach den hohen Verlusten nur noch 752.000 Euro, die Eigenkapitalquote lediglich vier Prozent. An der Wiener Börse stürzte die JoWooD-Aktie nach Bekanntgabe der schlechten Geschäftszahlen um rund 20 Prozent ab. Auch am heutigen Freitag verlor das Papier weiter an Wert und wird in Wien derzeit mit 41 Euro-Cent gelistet.

Um Kosten zu sparen hatte die JoWooD Productions Software AG mit Massive Development zuletzt ein weiteres ihrer Entwicklerstudios geschlossen. Bekannt wurde das Mannheimer Massive-Studio vor allem durch das Spiel "Schleichfahrt", das nach der Übernahme im Jahr 2000 durch JoWooD als Aquanox-Spieleserie vermarktet wurde.

Zu den bekanntesten Titeln im aktuellen JoWooD-Portfolio gehören "Gothic III", "SpellForce 2", "Ski Racing 2005" sowie "Söldner -- Secret Wars". Gekündigt wurde inzwischen auch der Entwicklungsvertrag mit dem australischen Entwickler Perception Ltd. für das Spiel "Stargate SG-1", einem an die Science-Fiction-Fernsehserie Stargate SG-1 angelehnter Shooter. Eigenen Angaben zufolge hatte JoWooD mehr als 5 Millionen Euro in das Projekt investiert, dann aber wegen angeblicher Qualitätsmängel die Zusammenarbeit mit Perception beendet. (pmz)