Journalist narrt Kollegen mit erfundenem Cyber-Jihad

Eine am Mittwoch von der Computerworld verbreitete Meldung, wonach eine radikal-islamistische Gruppe die Verantwortung für den SQL-Wurm Slammer übernommen haben soll, hat sich als Hoax erwiesen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Eine am Mittwoch von der Computerworld verbreitete Meldung, wonach eine radikal-islamistische Gruppe die Verantwortung für den SQL-Wurm Slammer übernommen haben soll, hat sich als Hoax erwiesen. Der verantwortliche Redakteur Dan Verton zog die Story daraufhin gestern zurück.

In dem Artikel hatte sich Verton auf ein E-Mail-Interview mit einem gewissen Abu Mujahid berufen, der sich als Sprecher der radikal islamistischen pakistanischen Gruppe Harkat-ul-Mujahideen ausgegeben hatte. Hinter der Maske des vermeintlichen Terroristen steckte jedoch der Journalist Brian S. McWilliams, der die Domain harkatulmujahideen.org nach eigenen Angaben im März 2002 zu Recherchezwecken übernommen hatte. Williams, der unter dieser Webadresse eine gespiegelte Version der ursprünglichen Harkut-Website veröffentlicht hatte, zeigte sich über die Leichtgläubigkeit seiner Kollegen enttäuscht. Schließlich hätte schon eine einfache Überprüfung seiner E-Mails ergeben, dass diese nicht in Pakistan, sondern aus den USA verschickt worden seien. (wst)