Jugendlicher wegen Handel mit MP3-Songs verurteilt

In Norwegen wurde ein Jugendlicher erstmals wegen Handels mit illegal vom Internet kopierter Musik im MP3-Format verurteilt.

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Von
  • Jürgen Kuri

In den USA bekämpfen sich MP3-Tauschbörsen und Plattenlabels vor Gericht; in Deutschland fordern Politiker und Wirtschaft schärfere Maßnahmen gegen Urheberrechtsverletzungen. In Norwegen kann die Musikindustrie nun erstmals einen juristischen Erfolg gegen einen Privatmann verbuchen, der Songs im MP3-Format rechtswidrig weitergegeben hat. Ein Jugendlicher wurde wegen Handels mit illegal vom Internet kopierter Musik im MP3-Format verurteilt. Wie die Osloer Zeitung Aftenposten am heutigen Montag meldete, verhängte das zuständige Amtsgericht gegen den Angeklagten, dem auch Geldfälschung vorgeworfen worden war, eine Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Die Höhe des Strafmaßes war allerdings vor allem durch die Geldfälschung bedingt; die Verurteilung erfolgte aber nicht nur auf Grund der Herstellung von Blüten, sondern auch wegen des MP3-Handels. Vertreter der norwegischen Musikindustrie bezeichneten das Urteil daher als "bahnbrechend". "Wir sind sehr zufrieden. Das wird eine Signalwirkung für alle haben, die Raubkopien von Musik aus dem Internet laden und verkaufen wollen", erklärte laut dpa ein Sprecher einer "Antipiratgruppe", hinter der Unternehmen aus der Musik-, TV- und Filmindustrie in Norwegen stehen. Der Jugendliche war von einer Plattenfirma und einem Copyright-Büro in Oslo angezeigt worden. (jk)