Jupitermond-Sonde: Europa Clipper kurz vor dem Start

Hurrikan Milton sorgte für eine Startverzögerung. Vier Tage später als geplant soll die Suche nach Leben im All nun starten.

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Rakete auf einer Startrampe

Europa Clipper an Bord einer Falcon Heavy auf ihrem Startplatz.

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.

Nach einer Verzögerung durch den Hurrikan Milton hat die NASA einen neuen Starttermin für die Raumsonde Europa Clipper festgelegt. Ursprünglich sollte die Reise zum eisigen Jupiter-Mond vorige Woche Donnerstag beginnen. Nun plant die US-Raumfahrtagentur, dass die Sonde an Bord einer Rakete des Typs Falcon Heavy von SpaceX am heutigen Montag, 18:06 Uhr (MESZ) abhebt, teilte die NASA mit.

Den Start der Mission will die NASA live im Internet zeigen. Die Übertragung vom Startkomplex 39A des Kennedy Space Center in Florida soll um 17 Uhr (MESZ) beginnen. Die Vorbereitungen und den Start selbst begleitet die NASA mit einem Weblog.

Nachdem Hurrikan Milton vorige Woche an der Westküste Floridas – also auch am Cape Canaveral – vorbeizog, hat die NASA die für den Start nötigen Anlagen im dortigen Kennedy Space Center gründlich überprüft. Zuvor waren den NASA-Ingenieuren Zweifel aufgekommen, ob die Bordelektronik den Anforderungen der Mission wirklich gewachsen ist. Nach Tests stand im September dieses Jahres fest, dass der ursprüngliche Zeitplan für die Mission weiter steht.

Für die 1,8 Milliarden Kilometer zu Europa veranschlagt die NASA eine Ankunft im April 2030. Dann soll die Sonde etwa vier Jahre lang 50 Mal am Mond Europa vorbeifliegen und untersuchen, ob die Voraussetzungen für Leben erfüllt sind. Dazu werde Europa Clipper unter anderem Fotos von der Oberfläche aufnehmen. Moderne Messinstrumente sollen Spuren von Leben nachweisen können. Unter einer mehrere Kilometer dicken Eishülle wird ein etwa 100 Kilometer tiefer Ozean aus Wasser vermutet. Aus der Mission könnten auch Erkenntnisse für mögliche spätere Landestellen gewonnen werden, um etwa Europa mithilfe eines Tauchroboters genauer zu untersuchen.

Europa gehört zu den vier größten Monden des Jupiters und wurde im Jahr 1610 von Galileo Galilei mithilfe eines Fernrohrs entdeckt. Die NASA-Sonden Voyager 1 und 2 lieferten im Jahr 1979 erste präzisere Bilder der Mondoberfläche. Weitere Erkenntnisse gab es mit der Galileo-Mission, die im Jahr 1995 begann und acht Jahre lang den Jupiter und seine Monde erforschte. Neben der NASA will auch die europäische Weltraumagentur ESA die Jupitermonde genauer untersuchen. Hierzu startete im April 2023 die Sonde Juice ins All, die kürzlich bei einem Vorbeiflug an der Erde Schwung holte.

(anw)