Justiz wegen Verfahren gegen Alexander Falk in der Kritik

Im Fall des inhaftierten Internet-Unternehmers Alexander Falk hat dessen Rechtsanwalt Gerhard Strate heftige Vorwürfe gegen die Justiz erhoben.

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  • dpa

Im Fall des inhaftierten Internet-Unternehmers Alexander Falk hat dessen Rechtsanwalt Gerhard Strate heftige Vorwürfe gegen die Justiz erhoben. "Die Beweisführung der Staatsanwaltschaft Hamburg gegen Falk ist haltlos", sagte Strate. "Er gehört auf freien Fuß." Der Vorwurf eines Betrugsdeliktes habe sich auch nach fünf Monaten Ermittlungen nicht bestätigen lassen. Die Hamburger Staatsanwaltschaft wollte sich zu dem Fall nicht äußern und verwies auf eine in dieser Woche anstehende Entscheidung des Hanseatischen Oberlandesgerichts über eine Haftbeschwerde Falks.

Falk sitzt wegen des Verdachts von Kursmanipulationen bei der Firma Ision seit Juni in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, gemeinsam mit sechs Mittätern durch Scheinumsätze den Ision-Aktienkurs stabilisiert zu haben, um die Firma im Januar 2001 zu einem überhöhten Preis von 812 Millionen Euro an die britische Energis zu verkaufen. In der Öffentlichkeit kursierende Dokumente, die diesen Vorwurf stützen sollen, sind nach Strates Worten gefälscht. "Es gab keine Scheingeschäfte", sagte der Rechtsanwalt. Zudem seien die im Haftbefehl aufgeführten Ision-Geschäftsfelder für die Kaufentscheidung der Energis gar nicht ausschlaggebend gewesen.

Besonders heftig kritisierte Strate den Vermögensarrest gegen Falk in Höhe von 532 Millionen Euro, gegen den er Verfassungsbeschwerde eingereicht habe. "Die von Hamburger Richtern unterschriebene Begründung des Arrests stützt sich auf eine anonyme Veröffentlichung in einem Internet-Klatschblatt", sagte Strate. "Das ist ein in der Hamburger Strafjustiz beispielloser Vorgang." Der Anwalt deutete an, dass der Staat hier eigene materielle Interessen verfolgen könnte. Alexander Falk sei zuversichtlich, dass er in dem Verfahren voll rehabilitiert werde. Falk hatte von seinem Vater den Falk-Stadtplanverlag geerbt und 1995 verkauft; in Beziehungen zu dem Verlag steht Alexander Falk nicht mehr. Mit dem Erlös aus dem Verkauf entfaltete Falk allerlei unternehmerische Aktivitäten in den Bereichen Internet, Mobilfunk, Software, Rundfunk und Informationstechnik. (dpa) / (jk)