KDE Plasma 5.27 verbessert Tiling und Flatpak-UnterstĂĽtzung

Die Desktop-Umgebung KDE Plasma kachelt den Bildschirm mit Fenstern, erlaubt einen bequemen Eingriff in die Flatpak-Rechte und erhält Langzeitunterstützung.

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Von
  • Tim SchĂĽrmann
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Mit der Version 5.27 des Linux-Desktops KDE Plasma begrüßt ab sofort der Assistent "Plasma Welcome" neue Nutzer. In mehreren Schritten stellt er KDE Plasma vor, erlaubt den direkten Start der Softwareverwaltung Discover und fragt Grundeinstellungen ab. Zu letzteren gehören unter anderem die Anmeldedaten für Google-, Nextcloud- und andere Online-Konten.

Plasma 5.27 bietet einen neuen Willkommens-Assistenten, wie ihn Gnome und andere Desktop-Umgebungen schon länger bieten.

Zog man bislang ein Fenster an den Seitenrand oder in eine Bildschirmecke, nahm es automatisch den halben oder viertel Bildschirm ein. Diese Tiling-Funktion haben die Plasma-Entwickler erweitert. Drückt man die Tastenkombination [Meta]+[T], kann man den Bildschirm zunächst beliebig in mehrere Bereiche unterteilen. Plasma schlägt zudem drei typische Standard-Layouts vor. Zieht man anschließend bei gedrückter [Umschalt]-Taste ein Fenster über den Desktop, steckt es Plasma automatisch in den jeweiligen Bereich. Mithilfe dieser Quick-Tiling-Funktion positioniert man schnell Fenster auf dem Schirm und nutzt dessen Platz optimal aus.

Zunächst legt man die Bereiche fest, in denen Plasma die Fenster einhängt. Bei gedrückter [Umschalt]-Taste legt man dann ein Fenster in einem Bereich ab. Die Abstände zwischen den Fenstern lassen sich pixelgenau regulieren.

Stöpselt man mindestens einen weiteren Monitor an ein Notebook, aktiviert sich im Systemabschnitt der Kontrollleiste die "Anzeige-Einrichtung" (alias Display Configuration). Über dieses Miniprogramm kann man schnell eine andere Bildschirmanordnung festlegen sowie den Präsentationsmodus ein- und ausschalten. In Letztgenanntem verhindert KDE Plasma, dass sich die Bildschirme und der Rechner automatisch abschalten beziehungsweise in einen Stromsparmodus begeben.

Auf Desktop-Systemen sowie Rechnern mit nur einem Bildschirm ist die Anzeige-Einrichtung zwar ebenfalls anzutreffen, ihre Funktionen sind aber allesamt abgeschaltet. Im Hintergrund haben die Entwickler den Code für den Multi-Monitor-Betrieb grundlegend überarbeitet. Dieser soll jetzt deutlich zuverlässiger arbeiten.

Das Miniprogramm "Anzeige-Einrichtung" hilft vor allem auf Notebooks bei der Bildschirmverwaltung.

Auch bei anderen Miniprogrammen (Widgets) gibt es einige kleinere Neuerungen. So kann man im Media Player über Wischgesten die Lautstärke regeln, der Farbwähler (Color Picker) zeigt bis zu neun Farbkreise und beim Einrichten eines VPN weist das Netzwerke-Widget auf fehlende, benötigte Pakete hin. Vor allem unterwegs nützlich: Wenn man mit der Maus über das Bluetooth-Widget fährt, meldet es den Akkufüllstand der verbundenen Geräte.

Discover hat eine ĂĽberarbeitete Startseite spendiert bekommen. Sie zeigt neben Anwendungen, die das KDE-Team empfiehlt, auch besonders beliebte beziehungsweise von Nutzenden besonders hoch bewertete Software. Die entsprechenden Angebote aktualisiert Discover dynamisch. Auf der Spielekonsole Steam Deck bringt Discover das komplette System direkt vom Desktop aus auf den neuesten Stand.

Discover bietet eine ĂĽberarbeitete Startseite.

Über Flatpak-Pakete installierte Anwendungen laufen voneinander abgeschottet und bekommen über ein Rechtesystem Zugriff auf das Netzwerk sowie andere sicherheitsrelevante Komponenten. Benötigt eine Flatpak-Anwendung entsprechenden Zugriff, muss sie darum um Erlaubnis bitten. Die Systemeinstellungen von KDE Plasma verraten ab sofort nicht nur für jede Flatpak-Anwendung die von ihr benötigten Rechte, man kann sie dort auch jederzeit wieder zurücknehmen oder umgekehrt explizit vorab gewähren. Die Systemeinstellungen haben die Entwickler zudem weiter entschlackt und dezent umstrukturiert. Beispielsweise sind die Einstellungen zur Startanimation einer Anwendung ("Startanzeige") zu den Mauszeigereinstellungen gewandert.

Die Rechte von Flatpak-Anwendungen lassen sich in den Systemeinstellungen kontrollieren und ändern.

Die per [Alt]+[Leertaste] hervorgeholte Suchfunktion KRunner soll die relevantesten Ergebnisse jetzt immer ganz oben anzeigen. Hierzu haben die Entwickler den Algorithmus im Hintergrund optimiert. Des Weiteren liefert KRunner die aktuelle Zeit an einem beliebigen Ort der Erde. Die Eingabe von "zeit London" liefert beispielsweise die Ortszeit in der englischen Hauptstadt. Analog liefert "define" einen Wörterbucheintrag zu einem beliebigen Wort.

Wie mit jeder Plasma-Version schreitet auch diesmal die Wayland-Implementierung voran. Um auf großen Bildschirmen die Bedienelemente gut lesen zu können, skaliert Plasma automatisch den Desktop. Den dabei eingestellten Skalierungsfaktor wählt Plasma 5.27 etwas intelligenter.

Des Weiteren haben die Entwickler bei der Eingabe nachgebessert. So kann Plasma 5.27 die Neigung und die Drehung von Stiften auf Grafiktabletts erkennen. Davon profitieren vor allem Maler in Zeichenanwendungen wie Krita. Eine Wayland-Sitzung unterstützt zudem das Global-Shortcuts-Portal. Damit können Anwendungen standardisierte Einstellungen anbieten, über die sich globale Tastenkürzel festlegen lassen.

KDE Plasma 5.27 ist die letzte Version vor dem nächsten großen Release KDE Plasma 6. Mindestens bis zu dessen Erscheinen wollen die KDE-Entwickler die Version 5.27 im Rahmen des Long Term Supports pflegen Long Term Supports. Unverbindlich ausprobieren lässt sich KDE Plasma 5.27 mit der Testing Edition der Distribution KDE Neon.

(axk)