KI-Alexa rückt näher: Angeblich Ende Februar Vorstellung geplant
Amazon will seinen Sprachassistenten Alexa auf generative KI umstellen. Ende Februar könnte sich laut Medienberichten der Vorhang öffnen.

(Bild: Shutterstock.com; Phil Lewis)
Amazons Sprachassistent Alexa steht offenbar kurz vor der Veröffentlichung der bislang größten Überarbeitung des Dienstes. Laut Medienberichten hat der Onlineshopping-Anbieter Medienvertreter für den 26. Februar nach New York eingeladen. Dort soll die schon länger erwartete generative KI-Version von Alexa vorgestellt werden.
Die neue Version, die intern unter den Arbeitstiteln "Banyan" und "Remarkable Alexa" entwickelt wurde, soll deutlich umfangreichere Fähigkeiten als der bisherige Sprachassistent bieten. Statt einzelner Befehle könne das System künftig Gespräche mit mehreren Schritten führen und als autonomer "Agent" agieren. So könne es beispielsweise selbstständig Bestellungen aufgeben oder modifizieren, berichtet die US-Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf anonyme Quellen im Unternehmen.
Anthropic-KI als Grundlage
Die technische Basis liefere teilweise das KI-Startup Anthropic, in das Amazon insgesamt acht Milliarden US-Dollar investiert hat. Um Qualitätsprobleme wie Halluzinationen zu vermeiden, sei der ursprünglich früher geplante Start mehrfach verschoben worden. Am 14. Februar soll in einem "Go/No-go"-Meeting final über die Marktreife entschieden werden.
Mit dem Aufkommen der generativen KI-Modelle war Amazon mit Alexa technisch deutlich zurückgefallen. Auch Mitbewerber Apple feilt derzeit an seinem Sprachassistenten Siri. Es wird erwartet, dass Apple in diesem Jahr erste Verbesserungen herausbringt. Eine große Änderung hin zu einer KI-Siri wird allerdings erst für 2026 prognostiziert.
Kostenpflichtiger Dienst geplant
Auch bei der jetzt geplanten Veröffentlichung will Amazon offenbar auf Nummer sicher gehen: Die KI-Alexa, die auf der bisherigen Hardware funktioniere, soll zunächst nur einem ausgewählten Nutzerkreis kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Perspektivisch plane Amazon eine Monetarisierung des neuen Dienstes mit einer Premium-Variante, die zwischen 5 und 10 US-Dollar pro Monat kosten soll. Die klassische Alexa-Funktion soll indessen kostenlos bleiben, aber keine Updates mehr erhalten.
Analysten sehen angesichts der hohen Verbreitung der Echo-Geräte eine gute Chance, dass Amazon mit der KI-Alexa den bislang defizitären Bereich profitabel machen kann. Rund eine halbe Milliarde Alexa-Geräte seien kompatibel mit der neuen Version. Wenn nur ein Zehntel der Nutzer für den neuen Dienst zahle, könne Amazon damit zusätzliche Jahresumsätze im dreistelligen Millionenbereich erwirtschaften, heißt es.
(mki)