KI-Chatbot aus Frankreich: Mistral veröffentlicht neue Version von le Chat

Blitzschnell und mit integriertem Bildgenerator: Das französische Mistral macht le Chat verfügbar, einen Chatbot mit deutschem Flux im Hintergrund.

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Ein vermeintlicher Dreikönigskuchen.

Ein vermeintlicher Dreikönigskuchen.

(Bild: Erstellt mit Mistral von emw.)

Lesezeit: 3 Min.

Mistral AI hat seinen KI-Chatbot le Chat überarbeitet. Die App gibt es nun für Android und iOS, sie ist kostenlos verfügbar. Über sie bekommt man blitzschnelle Antworten. Der integrierte Bildgenerator baut auf dem deutschen Modell Flux Ultra von Black Forest Labs auf.

Auch le Chat möchte freilich wie alle anderen KI-Chatbots und Dienste ein Freund und Helfer für Beruf und Privatleben sein. Er kommt jedoch direkt aus Frankreich, wo Mistral in Paris seinen Sitz hat – und nicht aus den USA. Mistral gilt etwa neben Aleph Alpha als europäische KI-Hoffnung. Dabei haben sich die Franzosen mit einem weiteren deutschen Hoffnungsträger zusammengetan: Der Bildgenerator ist laut Blogbeitrag "powered by Black Forest Labs". Dabei wird nicht ganz klar, ob das Modell Flux Ultra direkt eingebunden ist oder in einer abgewandelten Form genutzt wird. Flux war zuvor auch Teil von Elon Musks Chatbot Grok – dort wurde der Bildgenerator aber offensichtlich durch eine Eigenentwicklung von xAI ersetzt.

Mit Flux und le Chat kann man auf jeden Fall fotorealistische Bilder generieren. Dafür muss man aber zumindest angemeldet sein. Die Qualität der Bilder schwankt. Zwar kann le Chat offenbar Katzen generieren, die nicht von echten Tieren zu unterscheiden sind. Bei meiner Bitte, eine Galette des rois zu generieren, kam zwar eine Art Kuchen mit Krone bei raus, er hat aber keine wirkliche Ähnlichkeit mit einem französischen Dreikönigskuchen. Der entspricht eher einer runden Platte, in ihm stecken ein oder zwei Figuren – wer sie findet, darf eine Krone aufsetzen.

Hier trägt der Kuchen Krone – nicht der Finder einer Figur.

(Bild: Erzeugt mit Mistral von emw.)

Weitere Versuche mit Anleitungen dazu, dass in dem Blätterteig-Kuchen zwei Figuren stecken, die früher Bohnen waren, enden leider noch miserabler. ChatGPT ist übrigens nicht ein Deut erfolgreicher. Da landen Mandeln auf einer Blätterteig-Schnecke statt Bohnen.

Le Chat ist dafür wahnsinnig schnell. "Fast as Flash" schreibt Mistral. Bis zu 1000 Wörter in der Sekunde schaffe der Chatbot – damit sei er der schnellste Chatbot der Welt. Zugrunde liegen le Chat dafür eine ausgewogene Basis von vorab-trainiertem Wissen, einer aktuellen Websuche, robusten Quellen aus dem Journalismus, Social Media und weitere Quellen. Dokumente und Bilder können analysiert werden, Code kann der Chatbot auch. Zudem steht ein Code Interpreter zur Verfügung, um den Code in einer sicheren Umgebung auszutesten.

Grundsätzlich ist le Chat kostenlos, wer sehr viel auf den Chatbot zugreifen möchte, braucht dann aber doch ein Abonnement für knapp 15 US-Dollar im Monat. Es gibt auch diverse Geschäftskunden-Lösungen.

(emw)