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Chemie-Nobelpreis für Forscher von Google Deepmind Update

Andreas Wilkens
Die Nobelpreisträger in Zeichnungen

David Baker, Demis Hassabis und John M. Jumper (v.l.n.r.)

(Bild: Nobel Media / Niklas Elmehed)

Zwei Wissenschaftler von Google Deepmind bekommen dieses Jahr den Chemie-Nobelpreis für ihre Forschungen an Proteinen mit Hilfe von KI.

Der Chemie-Nobelpreis 2024 geht an David Baker von der University of Washington zur einen Hälfte und zur anderen an Demis Hassabis und John M. Jumper vom KI-Unternehmen Google Deepmind. Baker sei erfolgreich gewesen damit, völlig neue Arten von Proteinen herzustellen. Hassabis und Jumper hätten ein KI-Modell entwickelt, um komplexe Strukturen von Proteinen vorherzusagen, heißt es in einer Mitteilung aus Stockholm [1].

Dabei hätten die beiden Forscher einen 50 Jahre alten Traum erfüllt. Baker werde mit seiner Entdeckung gewürdigt, spektakuläre Proteine zu konstruieren. 2023 habe er Aminosäuren – von denen es 20 im Allgemeinen 20 verschiedene gebe – verwendet, um ein neues Protein zu entwerfen, das keinem anderen Protein entspricht. Seitdem habe sein Team weitere Proteine produziert, unter denen welche als Arzneimittel, Impfstoffe, Nanomaterialien und winzige Sensoren verwendet werden können.

Deepmind wurde Anfang 2014 von Google übernommen [2]. Mit der KI-Technik dort sei es gelungen, ein Problem zu lösen, an dem Forschende seit den 1970er Jahren arbeiten. Vor vier Jahren habe es durch Google Deepmind und insbesondere Hassabis und Jumper einen Durchbruch gegeben. Mitit "AlphaFold" hätten sie eine KI geschaffen, die die Proteinstrukturvorhersage mit nie erreichter Genauigkeit erledigt.

Die Chemie stellt nach der Medizin [3] und der Physik [4] traditionell die dritte verkündete von insgesamt sechs Preiskategorien dar, in denen verschiedene Institutionen in Stockholm und Oslo die Nobelpreise vergeben. Voriges Jahr ging der Chemiepreis an Moungi Bawanedi, Louis Brus und Alexei Jekimow für fundamentale Arbeiten in der Nanotechnologie [5] durch die Entdeckung und Entwicklung von Quantenpunkten.

Am Donnerstag folgt dann der Literaturnobelpreis, am Freitag der Friedensnobelpreis. Zum Abschluss wird am kommenden Montag der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften vergeben, der als einzige der Auszeichnungen nicht auf das Testament des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht.

Die Nobelpreise sind in diesem Jahr erneut mit 11 Millionen schwedischen Kronen (knapp 970.000 Euro) pro Preiskategorie dotiert. Geht die Auszeichnung in einer Kategorie an zwei oder drei Preisträger zugleich, dann teilen sie sich diese Summe. Feierlich überreicht werden die weltbekannten Nobelmedaillen dann an Nobels Todestag, dem 10. Dezember.

(anw [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-9974790

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.nobelprize.org/prizes/chemistry/2024/press-release/
[2] https://www.heise.de/news/Google-kauft-Spezialisten-fuer-kuenstliche-Intelligenz-2097713.html
[3] https://www.heise.de/news/microRNA-und-Genregulation-Medizin-Nobelpreis-fuer-Victor-Ambros-und-Gary-Ruvkun-9963908.html
[4] https://www.heise.de/news/Physik-Nobelpreis-2024-fuer-maschinelles-Lernen-9971642.html
[5] https://www.heise.de/news/Nobelpreis-fuer-Chemie-fuer-die-Entdeckung-der-Quantenpunkte-9324550.html
[6] mailto:anw@heise.de