KI-Chip-Pläne: Sam Altman sucht Unterstützung der US-Regierung

Sam Altman hofft auf Zustimmung für sein 7 Billionen US-Dollar teures KI-Chip-Unternehmen. Experten zweifeln an den Plänen.

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Sam Altman

(Bild: jamesonwu1972/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Um Sprachmodelle wie GPT zu entwickeln, braucht es fähige Prozessoren. Insbesondere das Training komplexer KI-Algorithmen ist rechenintensiv, aber auch die Nutzung von generativer KI (etwa Chatbots oder Bildgeneratoren) in der Masse. Fürs Training reißen Firmen vor allem Nvidia KI-Beschleuniger wie die H100 aus den Händen. OpenAI-CEO Sam Altman träumt deshalb davon, die gesamte Halbleiterindustrie neu zu gestalten. Mindestens sieben Billionen US-Dollar schwer sind seine Pläne. Das halten andere Experten für zu viel und auch für nicht hilfreich. Unterdessen sagt Altman, sollte die US-Regierung seine Idee unterstützen.

Wie Bloomberg berichtet, ist die US-Regierung allerdings eher skeptisch gegenüber Altmans Idee. Sie sehen potenzielle Gefahren für die nationale Sicherheit und den Wettbewerb, sollte OpenAI eine derart finanzstarke Chip-Allianz auf den Weg bringen. Mit der Angelegenheit vertraute Personen sollen erzählt haben, Altman versuche dennoch, die Regierung zu überzeugen. Er habe den potenziellen Investoren zudem gesagt, ohne die Zustimmung der Regierung könne er nicht weitermachen.

Dabei haben sich auch schon andere Branchenvertreter zu Wort gemeldet, die Altmans Vorstellung einer 7-Billionen-Chip-Allianz nicht zustimmen würden. Der Chip-Experte Jim Keller beispielsweise hat bei X auf Altman reagiert. Altman schrieb dort, er würde auch acht Billionen US-Dollar nehmen. Keller antwortet: "Ich mache es für weniger als eine Billion US-Dollar." Keller ist in der Prozessorwelt sowas wie ein Rockstar – bei Apple etwa hat er die Entwicklung der ersten eigenen iPhone-Systems-on-Chip (SoCs) A4 und A5 verantwortet, bei AMD die Zen-Architektur und auch bei Intel soll er als Chefingenieur eine kommende CPU-Architektur mit entworfen haben.

Nvidias CEO Jensen Huang soll dem potenziellen OpenAI-Partner, den Vereinigten Arabischen Emiraten, derweil gesagt haben, die Entwicklung von KI koste nicht so viel, wie Altman versucht einzutreiben. "Es gibt derzeit Rechenzentren im Wert von etwa einer Billion Dollar. Im Laufe der nächsten vier oder fünf Jahre werden wir Rechenzentren im Wert von zwei Billionen Dollar haben, die Software auf der ganzen Welt betreiben."

Fragwürdig bei den Plänen ist zudem, dass OpenAI bereits seit Oktober mit G42 kooperiert und diese Partnerschaft im Rahmen von Altmans Idee vertiefen will. G42 sitzt in Abu Dhabi und soll laut New York Times enge Verbindungen nach China haben. Die US-Regierung geht seit Jahren massiv gegen Chinas Ambitionen bei der Chipfertigung und -entwicklung vor, laut eigenen Angaben wegen Bedenken bei der nationalen Sicherheit. Auch beim KI-Training wollen die USA China bremsen. Bei Bekanntgabe der Partnerschaft hieß es auf der Webseite: "G42 wird seine umfangreichen KI-Infrastrukturkapazitäten vorrangig zur Unterstützung des lokalen und regionalen Inferencing von OpenAI in Microsoft-Azure-Datenzentren einsetzen." Beim Inferencing führen Systeme bereits trainierte KI-Algorithmen aus.

(emw)