KI-Update Deep-Dive: Das war 2024 im Bereich KĂĽnstliche Intelligenz wichtig
Börsenwerte, Strom, Bildung und Bilder: Unsere Experten ziehen Bilanz über die Entwicklungen der generativen KI im vergangenen Jahr.
Zwischen Begeisterung und ErnĂĽchterung
Das Jahr 2024 war geprägt von rasanten Fortschritten im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Doch neben Begeisterung über neue Möglichkeiten gab es auch Ernüchterung über die Grenzen der Technologie. Die Experten der heise Magazine und The Decoder ziehen in diesem letzten Deep-Dive des Jahres Bilanz und geben Einschätzungen zu den wichtigsten Entwicklungen, Herausforderungen und Trends.
"Was mich im Laufe des letzten KI-Jahres am meisten bewegt hat, ist das Hin und Her zwischen Begeisterung und totaler Verzweiflung", resümiert Wolfgang Stieler von der Technology Review. Einerseits erleichtern KI-Tools wie ChatGPT die Analyse großer Datenmengen enorm. Andererseits stoßen die Modelle schnell an ihre Grenzen, wenn es um Verlässlichkeit und Reproduzierbarkeit geht. "Transformer-Modelle sind faszinierend, aber noch nicht der Weisheit letzter Schluss", sagt Stieler.
Hardware-Boom mit Schattenseiten
Der KI-Hype befeuert die Nachfrage nach spezialisierter Hardware, berichtet Christoph Windeck aus dem c't-Ressort: "Der Börsenwert dieser ehemaligen Grafikkartenfirma [Nvidia] liegt mittlerweile über dem von Apple." Doch der Boom hat auch Schattenseiten: "Auf der Strecke bleibt dabei die Umwelt, Bedenken wegen Strom- und Ressourcenverbrauch fliegen über Bord." Auch die Frage nach profitablen und nachhaltigen Geschäftsmodellen im Bereich der generativen KI wird eine zentrale Herausforderung für das kommende Jahr darstellen.
KI im Alltag
Smarte Brillen könnten sich als neue Gerätekategorie etablieren, glaubt Eva-Maria Weiß von heise online. Nachdem Googles Datenbrille "Glass" noch grandios scheiterte, erfreuen sich die Ray-Ban Glasses von Meta großer Beliebtheit – obwohl die KI-Funktionen in Europa noch nicht verfügbar sind. "Brillen könnten einen echten Mehrwert bringen", sagt Weiß. Entscheidend seien sinnvolle Anwendungen wie Navigation und die Integration eines KI-Modells.
Im Bereich der Bild- und Videogeneratoren beobachtet André Kramer von c’t eine rasante Entwicklung: "Bildgeneratoren wie Midjourney und DALL-E werden immer besser, sodass es mittlerweile wirklich schwer ist, noch zu unterscheiden, ob man ein Foto vor sich hat oder ein generiertes Bild." Diese Entwicklung wirft auch ethische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die Verbreitung von Deepfakes und die zunehmende Schwierigkeit, zwischen Realität und Fälschung zu unterscheiden.
Dorothee Wiegand von c’t hebt die positiven Aspekte von KI im Bildungsbereich hervor. Sie spricht über Tools wie Fiete.ai, die Lehrkräften bei der individuellen Lernbetreuung helfen können: "Das Programm lobt die Dinge, die den Schülerinnen und Schülern schon gut gelungen sind und macht bei Schwachstellen sinnvolle Vorschläge zur Verbesserung. "Angesichts des Fachkräftemangels an Schulen können solche Tools eine wertvolle Ergänzung des Unterrichts darstellen."
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Kleiner Ausblick
Generative KI hat im Jahr 2024 enorme Fortschritte gemacht, doch es bleiben viele offene Fragen. Die Experten sind sich einig: Es braucht einen bewussten Umgang mit der Technologie und eine Diskussion darüber, wie wir KI in Zukunft nutzen wollen. Denn Künstliche Intelligenz wird in den kommenden Jahren immer mehr Lebensbereiche durchdringen und prägen. Das KI-Update wird auch im neuen Jahr dazu beitragen, dass wir informierte Menschen in diesem Zeitalter der intelligenten Maschinen bleiben. Neue Folgen gibt es wieder werktäglich ab dem 6. Januar 2025.
(igr)