KI-Update Deep-Dive: KI-gestĂĽtztes Programmieren ohne Code?
Auf der GitHub Universe Konferenz zeigte sich, wie KI-Tools die Entwicklungs-Arbeit verändern und welche Herausforderungen damit einhergehen.
KI als Game Changer
Wenn es nach Nvidia, Microsoft und Co. geht, wird bald jeder Mensch mit KI Software entwickeln können – ganz ohne Programmierkenntnisse, allein durch Anweisungen in natürlicher Sprache. Auf der GitHub Universe 2024 in San Francisco konnte man sich kürzlich einen Einblick in den aktuellen Stand der Softwareentwicklung verschaffen. Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Frage, wie künstliche Intelligenz (KI) die Arbeit von Entwicklern und Entwicklerinnen verändern wird. GitHub, seit 2018 Teil von Microsoft, präsentierte dabei KI-gestützte Tools, die das Programmieren vereinfachen und beschleunigen sollen. Heise+-Redakteur Daniel Ziegener, der die Konferenz besucht hat, berichtet in der aktuellen Folge des Podcasts von seinen Eindrücken.
KI-Tools im Fokus: Copilot und Spark
Ein zentrales Thema in San Fransisco war die Entwicklung von KI-gestützten Tools, insbesondere dem GitHub Copilot, und Spark, ebenfalls ein Tool zum Programmieren in natürlicher Sprache. Ziegener beschreibt, wie der Copilot ursprünglich als Autovervollständigung für Programmcode eingeführt wurde und sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil der Produktstrategie entwickelt hat. "Es gibt immer mehr Produkte, die rund um diesen Copilot aufgebaut sind", sagt Ziegener.
Die Vision, dass bald eine Milliarde Menschen Software entwickeln können, ohne programmieren zu müssen, wirft jedoch auch Fragen zur Zukunft des Berufszweigs auf. Ziegener sagt: "GitHub selbst betont immer noch, dass das Programmieren nicht verschwinden wird." Dennoch gibt es Bedenken, dass die Abhängigkeit von KI-Tools wie Spark junge Entwicklerinnen und Entwickler davon abhalten könnte, die Grundlagen des Programmierens zu erlernen. "Die größte Sorge war weniger, dass die Softwareentwicklung, wie wir sie kennen, zerstört werden könnte. Es herrschte mehr die Sorge um eine Over-Reliance von Junior-Entwicklern auf KI-Tools", berichtet Ziegener, also einer Art blindem Vertrauen den Tools gegenüber.
Ein komplexes Zusammenspiel
Unternehmen sollte daher darauf achten, dass KI-Tools Berufserfahrung, Ausbildung und Schulung nicht ersetzen. Eine offene Frage ist, wie sich der Einsatz von KI auf die Code-Qualität auswirkt. Studien dazu kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. "Das zeigt ein bisschen, wie jung diese Tools noch sind", meint Ziegener. Viele Unternehmen verlassen sich bisher vor allem auf das Feedback und die "Happiness" ihrer eigenen Entwicklungsabteilung. "Warum sollten die Mitarbeitenden sagen, dass sie ein Tool produktiver macht, wenn sie im Hintergrund die Sorge haben, dass es ihnen den Job irgendwann wegnimmt", gibt der IT-Journalist zu bedenken.
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Die Entwicklung steht noch am Anfang, und es bleibt spannend zu beobachten, wie sich KI-gestütztes Programmieren in der Praxis bewährt. Insgesamt überwog bei den Teilnehmenden der GitHub Universe die Neugier und der Optimismus. "Im Großen und Ganzen gab es eine Lust auf diese Werkzeuge", fasst Daniel Ziegener seine Eindrücke zusammen. Die KI-Tools werden eher als Mittel zur Steigerung der Produktivität und zur Bewältigung des Fachkräftemangels gesehen. Die Art und Weise, wie wir Software entwickeln, wird sich auf jeden Fall massiv verändern.
(igr)