KI-Update Deep-Dive: Kollege KI bei der Otto Group
Wie ein KI-Assistent dabei helfen kann, mehr Spaß an der Arbeit zu haben, berichten Kollegen der Otto Group – sie haben ogGPT entwickelt.
Der konzerneigene KI-Assistent ogGPT
Die Otto Group, ein Konzernverbund mit 41.000 Beschäftigten weltweit, hat mit ogGPT einen KI-Assistenten entwickelt, der auf dem Microsoft Azure OpenAI Service basiert. Anja Körber, Head of AI, und Florian Leuerer, Expert AI bei der Otto Group, sprechen im Deep-Dive des KI-Updates in dieser Woche über ihre Erfahrungen mit der Einführung der neuen Technologie im Unternehmen.
Seit September 2023 ist ogGPT bei der Otto Group im Einsatz. "Wir waren neben dm, die auch relativ früh waren, einer der ersten großen Konzerne, die mit einem internen KI-Assistenten live gegangen sind", erklärt Körber. Alle Mitarbeitenden haben Zugriff auf das Tool, unabhängig von Berufsgruppe oder Hierarchieebene. Um alle auf diesem Weg mitzunehmen, setzt die Otto Group auf ein umfangreiches Schulungsangebot und eine enge Begleitung beim Einsatz.
Laut einer internen Nutzerbefragung sparen die meisten Mitarbeiter im Durchschnitt 30 Minuten pro Woche durch den Einsatz von ogGPT. Bei den "Power-Usern", die das Tool nahezu permanent geöffnet haben, sind es sogar rund drei Stunden – das trifft etwa Leuerer, der ogGPT zum Coden nutzt. Die Mitarbeitenden nutzen den Assistenten beispielsweise für Übersetzungen, das Interpretieren von Bildern oder das Erklären von internen Dokumenten. "Es ist dieser Bereich der Hilfe zur Selbsthilfe, wo Kolleg*innen sich auch gerne mal etwas erklären lassen, bevor sie einen Kollegen fragen", sagt Körber. Wie war das nochmal mit der Reisekostenabrechnung? Wo finde ich bestimmte Dokumente? 78 Prozent der Mitarbeitenden gaben in der Nutzerbefragung außerdem an, dass ogGPT zu mehr Spaß bei der Arbeit führt.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Kosten-Nutzen-Rechnung für Unternehmens-KI
Damit ogGPT zuverlässige Antworten geben kann, muss der hinterlegte Content allerdings erst einmal aufgeräumt und kuratiert werden. "Wenn wir widersprüchliche Informationen bereitstellen, dann gibt es auch widersprüchliche Antworten", erklärt Leuerer. Das hilft niemandem. Mit der Zeit werden die Anfragen der Mitarbeitenden konkreter und komplexer. Man übt sich. Aber natürlich gebe es auch Grenzen, an die man mal stoße, wo ogGPT nicht helfen könne.
Insgesamt überwiegen für die Otto Group aber ganz klar die Vorteile. Das Team habe die Kosten und den Nutzen immer gut im Blick, aber es gehe auch ganz klar darum, eine zukunftsweisende Technologie führend zu nutzen und auszuloten. Körber und Leuerer empfehlen anderen Unternehmen, früh auf den Zug aufzuspringen und mit einem KI-Assistenten zu starten – auch wenn es technologisch noch Luft nach oben gibt. "Die KI-Reise hat angefangen und wird uns noch sehr lange beschäftigen", ist sich Anja Körber sicher. Wichtig sei, alle Stakeholder von Anfang an mit ins Boot zu holen und in kleinen, iterativen Schritten voranzugehen, ergänzt Leuerer.
(igr)