KI-Update: Der KI-Kollege

KI wirbelt den Arbeitsmarkt auf. Welche Branchen profitieren von KI und welche bangen um ihre Zukunft?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Lesezeit: 3 Min.

Früher waren es in erster Linie Menschen, die handwerklich arbeiten, die Sorge haben mussten, dass irgendwann ein Roboter ihren Job schneller und günstiger erledigt. Heute zittern Akademiker vor der generativen KI. Ein Forschungsteam des ChatGPT-Betreibers OpenAI und der University of Pennsylvania hat modelliert, dass rund 80 Prozent der Arbeitnehmenden in den USA in Berufen tätig sind, in denen mindestens eine Aufgabe durch generative KI schneller erledigt werden kann. Lediglich für Berufe, in denen viel mit der Hand gearbeitet wird, werde KI nur eine untergeordnete Rolle spielen. Ist die Sorge um den Arbeitsplatz also berechtigt? Dieser Frage geht der Deep-Dive des KI-Updates in dieser Woche mit Dorothee Wiegand von der c’t auf den Grund.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Einiges können die großen Sprachmodelle schon sehr gut. Zum Beispiel, wenn es darum geht, vorgegebene Texte zu verändern: Sie können Kürzen oder Verlängern, eine bestimmte Tonalität treffen oder einen Text lockerer bzw. seriöser umformulieren. "Insofern gleichen sie einem extrem guten Praktikanten", erklärt Dorothee Wiegand. Es braucht aber noch die Fachkraft, die zum einen der KI die Arbeitsanweisung gibt und zum anderen dann auch das Ergebnis überprüft.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bei diesem Stichwort kommt uns natürlich der Fachkräftemangel in den Sinn. Gerade im MINT-Bereich sieht Dorothee Wiegand gute Chancen für KI, die Fachleuten viele Routineaufgaben abnehmen kann. „Der Fachkräftemangel gerade in MINT-Berufen wird sich in den nächsten Jahren so sehr verschärfen, dass wir für jede KI dankbar sein werden, die solche Aufgaben übernimmt“, betont die c’t-Redakteurin. Zusätzlich zu ihrem Fachwissen werden Berufstätige in vielen Branchen künftig solide Kenntnisse über die Arbeitsweise von KI-Systemen benötigen, um an den richtigen Stellen nach den für den KI-Kollegen typischen Fehlern zu suchen. Dafür ist das gesamte Bildungssystem gefragt, das jedem Schüler, jedem Auszubildenden und jedem Studenten IT-Grundlagen und ein Verständnis für moderne KI vermitteln muss.

Dieser Optimismus findet sich aber nicht in allen Branchen. Viele Kreative blicken mit Sorge auf generative Künstliche Intelligenz. Ende April 2023 startete die Initiative "KI aber fair". Bis Ende Mai hatten 21 Kreativverbände und Institutionen ebenso wie viele freie Kreative deren Positionspapier mitgezeichnet. Nicht nur, dass die Werke vieler Kreativer ungefragt in das Training der KI-Modelle einfließen. Es droht auch ein Wertverlust der menschlichen Kreativität, weil KI vieles schneller produziert. "Am Ende müssen wir uns als Gesellschaft überlegen, was uns menschliche Arbeit und menschliche Kreativität wert ist", mahnt Dorothee Wiegand. (igr)