KI-Update: KI im Wissenschaftstest, ChatGPT löst Bilderboom aus, AMD Ryzen
Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.
KI im Wissenschaftstest: Forschen Maschinen besser als Menschen?
OpenAI hat mit PaperBench ein neues Vergleichstool entwickelt, das misst, wie gut KI-Systeme wissenschaftliche Arbeiten eigenständig reproduzieren können. Bei dem Benchmark müssen KI-Agenten 20 Forschungspapiere aus dem Bereich maschinelles Lernen nachvollziehen und implementieren, wobei die Entwickler über 8.300 Bewertungskriterien anlegen. Claude 3.5 Sonnet von Anthropic erreichte lediglich eine Replikationsrate von 21 Prozent, während OpenAIs GPT-4o auf 4,1 Prozent kam. Doktoranden von renommierten Universitäten schafften nach 48 Stunden Arbeit 41,4 Prozent – fast doppelt so viel wie die beste KI.
Die Ergebnisse zeigen markante Unterschiede in den Arbeitsweisen: KI-Systeme schreiben anfangs schnell Code, stagnieren dann aber. Menschen brauchen länger zum Einarbeiten, verbessern sich jedoch kontinuierlich. OpenAI stellt den Benchmark als Open Source auf GitHub zur Verfügung.
ChatGPT löst beispiellosen Bilderboom aus
Nutzer haben bereits mehr als 700 Millionen Bilder mit der neuen ChatGPT-Bildfunktion erstellt – nur eine Woche nach deren Einführung. Über 130 Millionen Menschen nutzten die Funktion im selben Zeitraum, wie Brad Lightcap von OpenAI mitteilte. Besonders in Indien treibt die Nachfrage das Wachstum an, und während des Ghibli-Bilder-Hypes meldeten sich laut OpenAI-Chef Sam Altman sogar eine Million neue Nutzer pro Stunde an.
OpenAI bietet die Funktion inzwischen in begrenztem Umfang auch kostenlos an und arbeitet gleichzeitig an Verbesserungen sowie einer API fĂĽr die Bilderzeugung.
AMD Ryzen: Schwachstellen in AI-Software bedrohen Sicherheit
AMDs KI-beschleunigte Prozessoren der Ryzen-AI-Familie weisen gravierende Sicherheitslücken in ihrer Software und den Treibern auf. Der Hersteller warnt in einer Sicherheitsmitteilung vor insgesamt vier Schwachstellen. Die schwerwiegendsten Probleme betreffen den NPU-Treiber (Neural Processing Unit), wo drei Ganzzahlüberläufe (Integer Overflows) Angreifern ermöglichen, Schadcode auszuführen.
Entwickler, die das Ryzen AI Software Development Kit nutzen, gefährden sich zudem durch falsch gesetzte Standardberechtigungen im Installationssystem, was Angreifern erlaubt, Rechte auszuweiten und beliebigen Code auszuführen. AMD bietet aktualisierte Softwarepakete auf seiner Webseite an.
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Microsoft tritt beim Ausbau der eigenen Rechenzentren offenbar auf die Bremse
Microsoft hatte Anfang 2025 angekündigt, 80 Milliarden US-Dollar in KI-Rechenzentren zu investieren. Doch nun bremst der Konzern bei zahlreichen Projekten. Bloomberg berichtet, dass der Technologieriese Vorhaben in Indonesien, Australien und Großbritannien zurückfährt. Auch in den USA hat Microsoft geplante Anlagen oder deren Ausbau in Illinois, North Dakota und Wisconsin gestoppt oder verzögert.
Die breit angelegte Zurückhaltung deutet auf einen strategischen Kurswechsel hin. Experten sehen einen möglichen Grund in der zunehmenden Effizienz von KI-Modellen wie dem chinesischen DeepSeek, das mit deutlich weniger Rechenkapazität auskommt.
OpenAI und Anthropic wetteifern um Studierendenmarkt
OpenAI bietet ChatGPT Plus für alle amerikanischen und kanadischen Studierenden bis Mai kostenlos an – nur einen Tag, nachdem Konkurrent Anthropic sein "Claude for Education-Programm für US-Hochschulen vorgestellt hatte. Der zeitliche Ablauf der Ankündigungen – Anthropic am Mittwoch um 8 Uhr, OpenAI am Donnerstag zur selben Uhrzeit – unterstreicht den intensiven Wettbewerb.
OpenAI engagiert sich bereits seit einem Jahr im Bildungsbereich und führte im Mai 2024 ChatGPT Edu auf dem US-Markt ein. Zudem gründete das Unternehmen kürzlich das NextGenAI Konsortium und stellt 50 Millionen Dollar bereit, um die KI-Forschung an 15 Hochschulen zu fördern. Beide Unternehmen intensivieren ihren Konkurrenzkampf um die akademische Zielgruppe zunehmend.
(mali)