KI-Update: Open AI, Altman, KI in der Industrie, Amazon, Anthropic
Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.
Größte private Finanzierungsrunde der Tech-Branche: OpenAI bekommt 40 Milliarden
OpenAI hat in seiner jüngsten Finanzierungsrunde 40 Milliarden US-Dollar eingesammelt – mehr als jedes andere nicht börsennotierte Tech-Unternehmen zuvor. Der japanische Konzern SoftBank steuert 30 Milliarden Dollar bei, knüpft die vollständige Auszahlung jedoch an eine Bedingung: OpenAI muss bis Jahresende den Wechsel in ein gewinnorientiertes Unternehmen abschließen. Andernfalls wird die zweite Tranche von 20 Milliarden Dollar halbiert.
Mit einer Bewertung von 300 Milliarden US-Dollar reiht sich OpenAI unter die wertvollsten nicht börsennotierten Tech-Unternehmen ein – auf Augenhöhe mit ByteDance und nur etwa 50 Milliarden hinter SpaceX.
Peter Thiel offenbar SchlĂĽsselfigur bei OpenAIs Wandel in der KI-Sicherheit
Neue Details zur Entlassung von Sam Altman bei OpenAI zeigen, dass Investor Peter Thiel den CEO bereits Wochen zuvor vor internen Konflikten gewarnt hatte. Laut Wall Street Journal waren die Spannungen zwischen KI-Sicherheit und wirtschaftlichen Interessen größer als bekannt. Bei einem Treffen in Los Angeles warnte Thiel Altman vor Problemen mit der Effective-Altruism-Bewegung innerhalb des Unternehmens – einer philosophischen Strömung, die in der KI-Sicherheitsforschung stark vertreten ist und existenzielle Risiken durch KI-Systeme als Bedrohung für die Menschheit betrachtet.
Die damalige CTO Mira Murati und Chefwissenschaftler Ilya Sutskever sammelten monatelang Beweise gegen Altmans FĂĽhrungsstil, darunter VorwĂĽrfe ĂĽber Umgehung von Sicherheitsrichtlinien und Manipulation des Boards. Nach Altmans Entlassung und schneller Wiedereinstellung kam es 2024 zu einem groĂźen Aderlass im Bereich der KI-Sicherheit, darunter auch Sutskever, der inzwischen ein eigenes KI-Start-up gegrĂĽndet hat.
Industrie mit KI: Acht von zehn Firmen glauben an Konkurrenzfähigkeit durch KI
Laut einer Bitkom-Umfrage unter 552 deutschen Industrieunternehmen nutzen bereits 42 Prozent künstliche Intelligenz in der Produktion, weitere 35 Prozent planen den Einsatz. 82 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass KI künftig entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie sein wird, während 46 Prozent befürchten, dass die deutsche Industrie die KI-Revolution verschlafen könnte.
Am häufigsten wird KI derzeit in der Analytik zur Maschinenüberwachung eingesetzt (32 Prozent), gefolgt von Robotik (19 Prozent). Das größte Wachstumspotenzial liegt im Energiemanagement: Hier nutzen erst 7 Prozent der Unternehmen KI-Anwendungen, aber 64 Prozent befinden sich in der Planungs- oder Diskussionsphase. Trotz des positiven Trends betrachten 21 Prozent der Unternehmen KI in der Industrie lediglich als vorübergehenden Hype.
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Lebenslauf mit KI-Hilfe: Firmen erhalten immer mehr irrelevante Bewerbungen
Deutsche Unternehmen wenden durchschnittlich 9,91 Arbeitstage pro ausgeschriebene Stelle auf, um irrelevante Bewerbungen auszusortieren. Dies geht aus einer Studie des Marktforschungsunternehmens Censuswide im Auftrag der Personalmanagementfirma Remote hervor. Grund ist die zunehmende Zahl von Bewerbungsunterlagen, die mit KI-UnterstĂĽtzung erstellt werden, wodurch Jobsuchende sich auf mehr Stellen bewerben, aber gleichzeitig Schwierigkeiten haben, aus der Masse hervorzustechen.
Die Unternehmen reagieren unterschiedlich auf die Flut an Bewerbungen: Etwa ein Viertel setzen auf ein Pre-Screening der Unterlagen, rund 30 Prozent arbeiten mit externen Personalfirmen zusammen und ein weiteres Drittel nutzt selbst KI-Anwendungen, um die KI-gestützten Bewerbungen zu bewältigen und eine Vorauswahl zu treffen.
Amazon stellt mit "Nova Act" KI-Agenten als Antwort auf OpenAIs Operator vor
Amazon präsentiert mit Nova Act einen eigenen KI-Agenten, der ähnlich wie OpenAIs "Operator" selbstständig Aktionen in Webbrowsern ausführen kann. US-Kunden und Entwickler können bereits auf nova.amazon.com eine Vorschauversion des Entwicklungswerkzeugs (SDK) herunterladen. Das Tool ermöglicht es, komplexe Workflows in kleine, handhabbare Befehle zu zerlegen, etwa für Websuchen, Zahlungsabwicklungen oder Fragenbeantwortung.
KI-Start-up RunwayML stellt neues Videomodell Gen-4 vor
Das KI-Unternehmen Runway hat mit Gen-4 eine neue Generation von KI-Modellen für Videogenerierung vorgestellt. Das Modell ist besser bei der Erstellung dynamischer Videos und der Konsistenz von Stilen und Objekten. Eine zentrale Neuerung ist die Fähigkeit, mit nur einem einzigen Referenzbild konsistente Charaktere über verschiedene Beleuchtungsbedingungen, Orte und Szenen hinweg zu generieren. Das neue Modell ist ab sofort für alle zahlenden Abonnenten und Enterprise-Kunden verfügbar, wobei die Referenzfunktionen in Kürze folgen sollen.
Anthropic erforscht LLMs und entdeckt dabei unerwartet bizarre Ergebnisse
Anthropic hat eine neue Methode entwickelt, um die internen Abläufe von Large Language Models (LLMs) zu untersuchen. Dabei zeigt sich, dass die Modelle noch eigenwilliger arbeiten als bisher angenommen. Das Team hinter dem Sprachmodell Claude stellte fest, dass die Systeme widersprüchliche Abkürzungen nehmen, um Sätze zu vervollständigen, Halluzinationen zu unterdrücken oder mathematische Probleme zu lösen.
Bei einfachen Rechenaufgaben entwickelt Claude eigene Strategien, die von den in den Trainingsdaten gesehenen Methoden abweichen. Anthropic-Forscher Joshua Batson beschreibt die Entwicklung der Modelle als "fast organisch" – von zufälligem Verhalten hin zu komplexen Fähigkeiten. Ein besseres Verständnis dieser Prozesse könnte helfen, Schwächen aufzudecken und zu erklären, warum die Modelle manchmal Informationen erfinden oder durch bestimmte Eingaben fehlgeleitet werden können.
(mali)