KI-Update kompakt: ChatGPT Advanced Voice Mode, Copilot, Ray-Ban Glasses, Google
Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.
- Isabel GrĂĽnewald
- The Decoder
ChatGPT Advanced Voice Mode jetzt auch in der EU verfĂĽgbar
OpenAI hat den Advanced Voice Mode für ChatGPT nun auch in der EU, der Schweiz, Island, Norwegen und Liechtenstein freigegeben. Bisher war der Zugriff für Nutzer aus diesen Ländern nur über VPN möglich. Diese Erweiterung macht die Funktion für Plus- und Team-Nutzer in ganz Europa zugänglich.
Der Advanced Voice Mode ermöglicht Sprachinteraktionen mit dem KI-Assistenten. Er bietet verbesserte Akzente, höhere Konversationsgeschwindigkeit und fünf neue Stimmen. Zu den neuen Features gehören auch Custom Instructions und Memory.
Allerdings fehlen viele der ursprĂĽnglich demonstrierten Funktionen. Die Analyse von Videos oder Grafiken in Echtzeit, die Erkennung von Emotionen in Gesichtern oder die Generierung von Bildern sind in der aktuellen Version nicht verfĂĽgbar. Auch kann der Advanced Voice Mode derzeit nicht das Internet durchsuchen oder von einer Textkonversation in den Sprachmodus wechseln.
KI-Startup Perplexity vor möglicher Milliardenbewertung
Das KI-Suchunternehmen Perplexity verhandelt über eine neue Finanzierungsrunde, die seine Bewertung auf 8 Milliarden Dollar oder mehr steigern könnte.
Das erst vor zwei Jahren gegründete Startup strebt an, etwa 500 Millionen Dollar einzusammeln. Dies wäre bereits die vierte Finanzierungsrunde innerhalb von zwölf Monaten. Perplexity verzeichnet auch ein starkes Wachstum: Der hochgerechnete Jahresumsatz liegt derzeit bei rund 50 Millionen Dollar, verglichen mit etwas über 10 Millionen Dollar im März. Die Suchmaschine des Unternehmens bearbeitet täglich etwa 15 Millionen Anfragen.
Trotz des finanziellen Erfolgs sieht sich Perplexity mit wachsender Kritik konfrontiert. Zahlreiche Web-Publisher werfen dem Unternehmen vor, ihre Inhalte ohne Erlaubnis für KI-gestützte Suchergebnisse zu verwenden – darunter auch die New York Times, die kürzlich rechtliche Schritte gegen Perplexity eingeleitet hat. Zuletzt hatten auch das Wall Street Journal und dessen Boulevardschwester New York Post Perplexity wegen der Verletzung von Copyright und Markenrechten verklagt. Sie fordern unter anderem, die Löschung der Datenbank mit Inhalten der Kläger, die Löschung aller darauf beruhenden Sprachmodell-Ausgaben sowie Pauschalschadenersatz von bis zu 150.000 US-Dollar je Copyrightverletzung.
Microsoft erweitert KI-Angebot fĂĽr Unternehmen
Microsoft macht autonome Copilot-Agenten ab nächstem Monat in einer öffentlichen Vorschauversion verfügbar. Mit Copilot Studio können Unternehmen eigene KI-Agenten erstellen, die Routineaufgaben automatisieren. Diese Agenten stützen sich auf die im Microsoft 365 Graph gespeicherten Informationen. In seiner Business-Software Dynamics 365 integriert Microsoft zehn vorgefertigte Agenten für verschiedene Geschäftsbereiche. Diese sollen Unternehmen bei der Optimierung von Geschäftsprozessen unterstützen, etwa bei der Bewertung von Verkaufschancen oder der Kommunikation mit Lieferanten.
Laut Microsoft nutzen bereits 60 Prozent der Fortune-500-Firmen den Microsoft 365 Copilot. Unternehmen berichten von Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen. Auch Microsoft selbst setzt Copilot und Agenten ein und verzeichnet Verbesserungen in verschiedenen Bereichen, wie Vertrieb, Kundenservice und Marketing.
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Von Palantir zu OpenAI: Ex-CISO wechselt ins KI-Sicherheitsteam
Dane Stuckey, ehemaliger Chief Information Security Officer (CISO) von Palantir, wechselt zu OpenAI als neuer CISO für KI-Sicherheit. Er wird sich auf die Sicherheit von KI-Modellen und -Systemen konzentrieren, während Matt Knight weiterhin als Head of Security fungiert. Stuckey betont die Wichtigkeit hoher Standards für Compliance, Vertrauen und Sicherheit zum Schutz von Nutzern und demokratischen Institutionen. Seine Erfahrung mit Behörden aus seiner Zeit bei Palantir könnte für OpenAI von Vorteil sein, da das Unternehmen verstärkt mit Regierungsbehörden zusammenarbeitet.
Der Wechsel erfolgt in einem Kontext zunehmender Sicherheitsbedenken, einschließlich potenzieller Cyberangriffe und Versuche ausländischer Regierungen, KI-Technologien zu kopieren.
Smarte Brille als Verkaufsschlager: Metas Ray-Ban Glasses selbst ohne KI beliebt
Die Ray-Ban Meta Glasses erweisen sich als überraschender Verkaufserfolg, auch in Regionen, wo die KI-Funktionen noch nicht verfügbar sind. Laut EssilorLuxottica-Finanzchef Stefano Grassi sind sie in 60% der Ray-Ban Geschäfte in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten die meistverkaufte Brille. Die smarte Brille, eine Kooperation zwischen Meta und Ray-Ban, bietet Funktionen wie Kameras, Lautsprecher und ein Touchpad. In den USA ist zusätzlich Meta AI integriert, was Sprachsteuerung und KI-basierte Interaktionen ermöglicht.
Trotz einiger Ungenauigkeiten bei KI-Antworten eröffnet die Brille neue Möglichkeiten wie Aufgabenerstellung und WhatsApp-Integration. Der Erfolg deutet auf einen wachsenden Markt für smarte Brillen hin, wobei auch andere Tech-Giganten wie Snap, Google und möglicherweise Apple an ähnlichen Produkten arbeiten.
Midjourney plant KI-Bildbearbeitungstool
Das KI-Unternehmen Midjourney kündigt ein neues webbasiertes Tool für die Bildverarbeitung an. Mit ihm soll es möglich sein, beliebige Internetbilder mit KI-Technologie zu bearbeiten – eine potenzielle Deepfake-Goldgrube also. Die Veröffentlichung ist für Anfang nächster Woche geplant. Midjourney ringt jedoch mit der Regulierung des Tools: "Um ehrlich zu sein, sind wir uns nicht sicher, wie genau wir die Nutzung dieser Funktion einschränken sollten", heißt es in der Ankündigung auf Discord.
Um möglichen Missbrauch einzudämmen, wird der Zugang daher zunächst auf eine Teilmenge der Community beschränkt. Das Unternehmen plant zudem verstärkte menschliche Moderation und den Einsatz "neuer, fortschrittlicher KI-Moderatoren".
Qualcomm stellt Snapdragon 8 Elite vor
Auf dem Snapdragon Summit 2024 hat Qualcomm seinen neuen Top-Prozessor für Smartphones vorgestellt, den Snapdragon 8 Elite. Die wichtigste Änderung: Erstmals kommen Oryon-Kerne in dieser Produktkategorie zum Einsatz. Zusammen mit diversen Änderungen des Chip-Aufbaus sollen Smartphones erneut mehr Leistung erhalten, wovon in erster Linie KI-Anwendungen und Spiele profitieren. Beim Thema KI setzt Qualcomm auf das Zusammenspiel mehrerer Bestandteile. Je nach konkreter Aufgabe können CPU, GPU, Hexagon NPU und Sensing Hub wahlweise zusammenarbeiten oder auch einzeln agieren.
Der Snapdragon 8 Elite unterstützt dabei alle gängigen KI-Modelle inklusive Large Multimodel Models (LMM), Large Language Models (LLM) und Large Vision Models (LVM). Die Verbesserungen führen den Angaben zufolge zu einem KI-Leistungsplus von insgesamt bis zu 45 Prozent.
Googles KI weiĂź, welche Jacke du kaufen musst
Google integriert KI-Funktionen in seine Shopping-Suche, um personalisierte Produktempfehlungen zu geben. Nutzer können detailliertere Suchanfragen eingeben, woraufhin die KI kontextbezogene Vorschläge macht. Diese Funktion ist zunächst nur in den USA verfügbar. Google verknüpft dafür 45 Milliarden Produkte aus dem Shopping Graph mit Gemini-Modellen. Zusätzliche Features umfassen virtuelle Anproben und einen personalisierten Shopping-Feed.
Die Einführung erfolgt in einem Umfeld, in dem auch andere Tech-Unternehmen wie TikTok und Meta ihre E-Commerce-Angebote ausbauen. Googles Ansatz könnte jedoch aufgrund früherer Kartellstrafen für die Bevorzugung eigener Dienste kritisch betrachtet werden.
(igr)