KI-Update kompakt: G-Assist, Stable Diffusion 3, Datenminimierung, Wandern

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Nvidia hat mit "Project G-Assist" einen neuen KI-Assistenten für Gamer vorgestellt. Der Chatbot ist über ein Ingame-Overlay erreichbar und hat Zugriff auf Performance-Metriken. Er kann Fragen zur Leistung beantworten und direkt Einstellungen wie Grafikoptionen oder GPU-Übertaktung ändern, um die Spieleperformance zu optimieren oder eine bestimmte FPS-Zahl anzupeilen. Dabei soll er auch helfen, Fehlkonfigurationen zu erkennen.

Darüber hinaus kann der Assistent auch Hilfestellung zum Spiel selbst geben, sofern die Entwickler eine entsprechende Wissensdatenbank angelegt haben. Mithilfe von Bilderkennung identifiziert er Objekte auf dem Bildschirm und gibt gezielt Tipps, etwa wie man einen Dino in Ark zähmt oder welche Waffen für den Einstieg geeignet sind. Nvidia bezeichnet Project G-Assist als Ausblick in die Zukunft, ein genauer Veröffentlichungstermin ist noch nicht bekannt.

Stability AI kündigt die Veröffentlichung der Gewichte für die abgespeckte Version "Stable Diffusion 3 Medium" am 12. Juni auf Hugging Face an. Dieses Modell mit 2 Milliarden Parametern soll lokal auf PCs mit entsprechender KI-Hardware wie GPUs oder AMDs neuen Ryzen-300-AI-CPUs laufen. SD3 Medium verspricht im Vergleich zu den Vorgängern einen besseren Fotorealismus bei Händen und Gesichtern sowie eine verbesserte Typografie.

Das 8-Milliarden-Parameter-Modell SD3 hingegen hält Stability AI vorerst zurück. Dies könnte auch finanzielle Gründe haben, denn das Start-up schreibt laut Berichten hohe Verluste. Die größeren SD3-Modelle sind gegen Gebühr über eine API verfügbar.

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Der EU-Datenschutzbeauftragte Wojciech Wiewiórowski hat Leitlinien zum Einsatz von generativer KI und personenbezogenen Daten in der EU-Verwaltung veröffentlicht. Darin betont er, dass sich das DSGVO-Prinzip der Datenminimierung keinesfalls überlebt habe. Die Menge der verarbeiteten Daten müsse sich auf das erforderliche Maß beschränken. Entscheidend für gute Ergebnisse seien stattdessen qualitativ hochwertige, strukturierte Datensätze.

Weiterhin müsse die Verarbeitung persönlicher Informationen durch KI auf einer Rechtsgrundlage basieren. Eine Folgenabschätzung sei ebenso vorgeschrieben wie die Unterrichtung Betroffener über Profiling und automatisierte Entscheidungen. EU-Einrichtungen müssten KI-Systeme zudem kontinuierlich auf "Halluzinationen" und Diskriminierung prüfen. Mit den Leitlinien stellt sich Wiewiórowski gegen die Forderungen der KI-Branche nach einer Lockerung des Datenschutzes.

Forscher von Hugging Face haben mit "FineWeb-Edu" einen neuen Datensatz erstellt, der qualitativ hochwertige Lerninhalte aus dem Webdaten-Korpus FineWeb filtert. Nur Textdaten mit einem Bildungswert von mindestens 3 auf einer Skala von 1 bis 5 wurden aufgenommen. Damit schrumpfte der Datensatz von 15 auf 1,3 Billionen Token.

Sprachmodelle, die auf FineWeb-Edu trainiert wurden, übertrafen Modelle mit ungefilterten Webdaten deutlich – insbesondere bei Aufgaben, die Wissen erfordern.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Microsoft will in den nächsten zwei Jahren 3 Milliarden Euro investieren, um seine Cloud- und KI-Infrastruktur in Schweden auszubauen. 20.000 hochmoderne GPUs für das KI-Training sollen in bestehenden Rechenzentren zum Einsatz kommen. Dabei greift Microsoft auf Chips von Nvidia, AMD und eigene Halbleiter zurück.

Zudem plant der Konzern, in den nächsten drei Jahren 250.000 Menschen in Schweden in KI-Kenntnissen zu schulen. Dies entspricht 2,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Der Fokus liegt auf technischer Ausbildung von Studierenden sowie Umschulung und Weiterbildung von Fachkräften. Ziel ist es laut Microsoft-Präsident Brad Smith, die Verfügbarkeit und Einführung von KI in der gesamten nordischen Region zu beschleunigen. Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson sieht darin einen Beitrag, um das schwedische Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Forscher der University of Glasgow haben eine Drohne mit KI entwickelt, die vermisste Wanderer in zerklüftetem Gelände aufspüren kann. Dafür kombinierten sie geografische Daten wie Flüsse, Straßen und Berge mit Informationen über typische Wege von Verirrten und erfolgreiche Suchen. Auch Alter, Gruppengröße und Fortbewegungsmittel flossen ein.

Anhand dieser Daten trainierte die KI per Deep Reinforcement Learning, die wahrscheinlichsten Routen eines Verirrten vorherzusagen. Im Test konnte die Drohne mit dieser Methode 19 Prozent der Vermissten finden, deutlich mehr als mit herkömmlichen Suchmethoden wie dem systematischen Abfliegen eines Gebiets. Die Forscher wollen das System mit weiteren Daten verbessern. Sie hoffen, dass es Leben retten kann, indem Verirrte schneller gefunden werden.

Sony Pictures CEO Tony Vinciquerra kündigt an, mithilfe von generativer KI Filme und Serien "effizienter" produzieren zu wollen. Ziel ist es, die Produktionskosten zu senken, indem KI eine Hauptrolle im Herstellungsprozess einnimmt. Auch andere Tech-Riesen wie Alphabet, Meta und OpenAI umwerben Hollywood mit ihren KI-Videogeneratoren.

Die Studios sind interessiert an den Möglichkeiten der Technik, wollen aber auch die Kontrolle über ihre Inhalte behalten, die für das Training der KI-Modelle benötigt werden. Der Schauspieler und Regisseur Tyler Perry stoppte kürzlich eine große Studioinvestition aus Sorge um KI-bedingte Jobverluste. Er fordert Regelungen zum Schutz dieser Arbeitsplätze.

(igr)