KI-Update kompakt: Godmother of AI, Imec, KI-Strategie, Misstrauen gegen KI

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Fei-Fei Li, eine Stanford-Professorin, die auch als "Godmother of AI" bezeichnet wird, äußert Bedenken bezüglich eines geplanten kalifornischen Gesetzes zur Regulierung von KI. Laut Li könnte das Gesetz, das Ähnlichkeiten mit dem europäischen AI Act aufweist, die Entwicklung von KI in Kalifornien und den USA massiv behindern.

Insbesondere kritisiert sie die vorgesehene Verantwortlichkeit von KI-Anbietern bei Missbrauch sowie die Pflicht zu einem Kill-Switch für große Modelle. Alle Missbrauchsszenarien auszuschließen sei für Entwickler unmöglich, so Li. Der Kill-Switch wiederum werde die Open-Source-Community und damit auch die Wissenschaft beeinträchtigen.

Zudem adressiere das Gesetz nicht die eigentlichen potenziellen Gefahren von KI wie Bias und Deepfakes. Li bietet dem zuständigen Senator ihre Expertise an und warnt vor Verlangsamung der KI-Entwicklung durch Überregulierung, ähnlich wie es bei der europäischen KI-Verordnung befürchtet wird.

OpenAI hat die Preise für sein Sprachmodell GPT-4o nur wenige Wochen nach dessen Veröffentlichung gesenkt. Durch den Wechsel zur neuen Version gpt-4o-2024-08-06 sparen Entwicklerinnen und Entwickler 50 Prozent bei den Eingabe-Token und 33 Prozent bei den Ausgabe-Token. GPT-4o war bereits zuvor relativ preisgünstig.

Mit der Preissenkung reagiert OpenAI vermutlich auf den zunehmenden Wettbewerb im Bereich der großen Sprachmodelle – primär gegen Google und Anthropic.

Das neue Modell unterstützt zudem mehr als 16-tausend Output-Tokens im Vergleich zu den knapp über 4000 des ursprünglichen GPT-4o bei ähnlicher Leistungsfähigkeit. Alle GPT-4o-Modelle sind bis Oktober 2023 aktuell.

In den Niederlanden wurde die Zukunft der Chipherstellung getestet – und zwar erfolgreich. Das belgische Forschungsunternehmen imec hat bedeutende Durchbrüche in der Chipherstellung mit ASMLs neuestem 350 Millionen Euro teurem Lithografie-System erzielt.

Die sogenannte High-NA-EUV-Lithografie (extrem-ultraviolette Belichtung) verwendet Lichtstrahlen mit einer höheren numerischen Apertur, um kleinere und komplexere Schaltkreisstrukturen auf Halbleiter-Wafern zu erzeugen. Im gemeinsamen ASML-Imec-Labor in den Niederlanden konnten Forscher Schaltkreise belichten, die so klein oder kleiner sind als die derzeit besten in der kommerziellen Produktion für Logik- und Speicherchips – und das in einem einzigen Durchgang (Single Patterning).

Laut Imec-CEO Luc Van den Hove wird die High-NA-Technologie für die weitere Verkleinerung von Logik- und Speichertechnologien von entscheidender Bedeutung sein. Die Ergebnisse bestätigen die lange vorhergesagte Auflösungsfähigkeit der High-NA-EUV-Lithografie und ebnen den Weg für die Herstellung von Generationen kleinerer und schnellerer Chips durch führende Chiphersteller in den kommenden Jahren.

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Forschende der Simon Fraser University und der City University of Hong Kong haben eine Methode namens "Object Images" (Omages) entwickelt, um 3D-Modelle mit Texturen in 64x64 Pixel großen 2D-Bildern zu repräsentieren – und umgekehrt daraus wieder zu generieren.

Die "Omages" bestehen aus 12 Kanälen mit Informationen zum Modell, wie Geometrie oder Textur. Aus diesen kompakten Bildern können dann vollständige 3D-Modelle mit PBR-Materialien rekonstruiert werden. In Tests mit einem auf 8000 3D-Modellen trainierten Diffusionsmodell erreichte die Methode eine mit aktuellen 3D-Generierungsverfahren vergleichbare Qualität. Der Ansatz könnte den Prozess der 3D-Inhaltserstellung grundlegend verändern, hat aber noch einige Einschränkungen wie Lücken in den erzeugten Modellen und die begrenzte Auflösung.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Die Nationale KI-Strategie der deutschen Bundesregierung zielt darauf ab, KI-Wissen insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) zu stärken. Dafür wurden vier KI-Servicezentren in verschiedenen Regionen Deutschlands eingerichtet, die als Ansprechpartner für Unternehmen dienen.

Jedes Servicezentrum hat spezielle Kompetenzen, z.B. für datenintensive Modelle oder vertrauenswürdige Anwendungen mit Anforderungen an Datenschutz und Ausfallsicherheit. Die Zentren sind untereinander vernetzt und bieten Unterstützung in Form von Schulungen, Konzeption von Datenmodellen, Bereitstellung von Rechenkapazitäten für KI-Training und temporäres Hosting von KI-Anwendungen.

Auf diese Weise können KMUs zum Beispiel testen, welche Antwortzeiten bei Nutzung größerer Rechenzentren für ihre KI-Lösungen wie Chatbots möglich sind. Aktuell sind laut Verantwortlichen noch ausreichend Rechenkapazitäten vorhanden, es wurde kein Projekt aus Kapazitätsgründen abgelehnt. Interessierte Unternehmen finden über Online-Kontaktformulare am einfachsten Zugang zu den KI-Servicezentren.

Laut einer Studie der Washington State University senkt die Erwähnung von künstlicher Intelligenz in Produktbeschreibungen die Kaufbereitschaft von Kunden. Das Forschungsteam führt dies auf sinkendes emotionales Vertrauen in Produkte zurück, wenn KI involviert ist.

Besonders stark zeigte sich die Skepsis bei Produkten mit hohem persönlichem Risiko wie teurer Elektronik, medizinischen Geräten oder Finanzdienstleistungen. KI kann hier zusätzliches Misstrauen wecken.

Die Ergebnisse waren über verschiedene Produkt- und Dienstkategorien hinweg konsistent: KI-Begriffe in Produktbeschreibungen wirkten sich nachteilig aus. Der Studienautor empfiehlt Unternehmen daher, die Präsentation von KI in ihren Produkten sorgfältig zu überdenken.

(igr)