KI-Update kompakt: Microsoft Build, Chameleon, Investitionen, KI erkennen

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Auf der diesjährigen Microsoft Build dreht sich, natürlich, alles rund um KI. Bereits im Vorfeld kündigte CEO Satya Nadella zahlreiche Neuheiten an, darunter die intelligente Suchfunktion "Recall". Diese merkt sich vom Nutzer besuchte Webseiten und Gesprächsinhalte aus Meetings, um eine kontextbezogene Suche zu ermöglichen.

In seiner Keynote betonte Nadella die zentrale Rolle der Entwickler in der "KI-Transformationszeit". Mit neuen Tools wie den "Copilot Extensions" für GitHub und der Integration des KI-Frameworks PyTorch in Windows sollen Programmierer bei der Entwicklung von KI unterstützt werden. Auch das "Azure AI Studio" wurde um Funktionen wie OpenAIs GPT-4o erweitert.

Für Privatanwender stellte Microsoft einen KI-Assistenten für das Spiel Minecraft vor. Der "Copilot" erhält zudem eine Teamversion für kollaborative Anwendungen wie Microsoft Teams und Planner.

Mit Chameleon stellt Meta ein neuartiges KI-Modell vor, das Text und Bild in einem gemeinsamen Tokenraum verarbeitet. Durch eine einheitliche Transformer-Architektur ohne separate En- oder Decoder ermöglicht Chameleon nahtloses multimodales Schlussfolgern und Generieren.

Das mit 10 Billionen Token trainierte 34-Milliarden-Parameter-Modell übertrifft in Tests etablierte Systeme wie Flamingo und GPT-4V für Visual Question Answering und Image Captioning. Auch in der reinen Textverarbeitung soll es konkurrenzfähig sein.

Insbesondere bei gemischtmodaler Inferenz und Generierung zeigt Chameleon beeindruckende Ergebnisse. Menschliche Tester bewerteten die Bild-Text-Antworten des Modells besser als die von Gemini-Pro oder GPT-4V. Meta betont die schnellen Fortschritte seit dem Training vor fünf Monaten. Chameleon könnte der Vorläufer von Metas Antwort auf OpenAIs GPT-4 Omni sein.

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Laut einer Analyse der Finanzmanagement-Plattform Ramp steigerten Firmen ihre Investitionen in KI-Tools im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 293 Prozent. Die Gesamtausgaben für Software wuchsen im selben Zeitraum nur um sechs Prozent.

Vor allem Unternehmen, die bereits KI nutzen, erhöhten ihre Ausgaben. Sie investierten durchschnittlich 1.500 US-Dollar pro Quartal, ein Plus von 138 Prozent. Die Zahl der Neukunden stagnierte hingegen.

Nicht-Technologiebranchen wie Gesundheit, Biotechnologie und Finanzdienstleistungen haben bei der Nutzung von KI gegenüber den Technologieunternehmen aufgeholt. Die Beratungs- und Dienstleistungsbranche verzeichnete mit 117 Prozent das höchste Wachstum im Quartalsvergleich. Gleichzeitig halten sich Unternehmen ohne KI-Erfahrung mit Investitionen zurück.

Google leitet ab 2024 erstmals Abwärme eines Rechenzentrums an Dritte weiter. Die finnische Kleinstadt Hamina soll über eine 1,3 Kilometer lange Leitung mit Gratis-Hitze aus dem örtlichen Google-Rechenzentrum versorgt werden. Diese "offsite heat recovery" senkt langfristig Kosten und Verbrauch von Primärenergieträgern.

Der steigende KI-Einsatz lässt den Energieverbrauch vieler Rechenzentren stark ansteigen, was das Erreichen von CO₂-Neutralität erschwert.

Google spart durch die Abwärmenutzung Energie für die Kühlung und gibt an, sein Rechenzentrum in Hamina derzeit zu 97 Prozent mit CO₂-freier Energie zu betreiben. Die gespendete Abwärme sei ebenfalls fast CO₂-neutral.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Google möchte Kunden seiner Cloud-Plattform dabei unterstützen, Unternehmensdaten mithilfe von KI besser zu erfassen. Laut Gerrit Kazmaier, Vizepräsident für Data und Analytics bei Google Cloud, seien mittlerweile alle Firmen "AI-Companies".

Dabei dient BigQuery, das ursprünglich für interne Google-Dienste entwickelte Data-Warehousing-System, als zentrale Datensammelstelle. Gerade die wachsende Menge an Videos, Bildern und Audiodateien im Unternehmenskontext könne durch generative KI endlich erschlossen werden.

Kazmaier betont, dass für die Analyse neben Googles eigenem System Gemini über den "Model Garden" zahlreiche weitere frei verfügbare Modelle wie etwa von Meta oder Mistral genutzt werden können. Als nächsten Schritt erwartet er die Verbreitung von intelligenten Agenten, die Unternehmensdaten automatisch verarbeiten und anwenden.

China plant die Einrichtung spezieller KI-Akademien, um weltweit führende Fachkräfte für seine KI-Ambitionen zu gewinnen. Bei einem Expertentreffen des Beratungsgremiums CPPCC wurden Strategien zur Anwerbung internationaler Talente erörtert.

Der renommierte KI-Forscher Zhu Songchun von der Universität Peking rief dazu auf, chinesische Universitäten für ausländische Wissenschaftler und Studierende zu öffnen. Er plädierte für die Gleichbehandlung internationaler Talente, den Einsatz privater Stiftungen bei der Rekrutierung, den interdisziplinären Ausbau der KI-Ausbildung und die Entwicklung eines "Vitalitätsindex für Innovation".

Laut dem stellvertretenden Wissenschaftsminister Long Teng arbeitet China an Maßnahmen zur Förderung des globalen Talentaustauschs und an Kriterien zur Anerkennung herausragender ausländischer Experten.

Laut einer Studie kann ein Großteil der Bevölkerung KI-generierte Inhalte nicht zuverlässig von menschlichen Inhalten unterscheiden. In einer gemeinsamen Studie deutscher Universitäten und des Helmholtz-Zentrums CISPA ordneten mehr als 3.000 Teilnehmer aus Deutschland, China und den USA Texte, Portraitfotos und literarische Hörbeispiele fälschlicherweise den Kategorien "von Menschen gemacht" oder "von KI generiert" zu.

Eine Erhebung des Bitkom-Verbands zeigt zudem, dass sich viele Eine Umfrage des Bitkom-Verbandes zeigt zudem, dass sich viele Menschen noch gar nicht mit dem Thema KI auseinandergesetzt haben. 34 Prozent der über 16-Jährigen in Deutschland haben noch nie von "Deepfakes" gehört, ebenso viele können den Begriff nicht erklären. Auch "Künstliche Intelligenz" ist für 40 Prozent ein Fremdwort. Noch schlechter schneiden "Metaversum", "Blockchain" und "Kryptowährung" ab, während "Chatbot" immerhin 54 Prozent ein Begriff ist.

Die Ergebnisse stimmen mit Alltagserfahrungen überein. Andere Studien zeigen jedoch, dass KI-Experten durchaus in der Lage sind, KI-Inhalte zuverlässig zu identifizieren.

(igr)