KI-Update kompakt: NYT vs. Perplexity, KI-Chips, RTL, Intel vs. ARM

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Die New York Times hat juristische Schritte gegen das KI-Startup Perplexity eingeleitet. Der Vorwurf: Perplexity nutze Inhalte der NYT ohne Erlaubnis fĂĽr seine KI-gestĂĽtzten Suchergebnisse.

Der Verlag hat eine Unterlassungsaufforderung an das Unternehmen geschickt, in der gefordert wird, den Zugriff auf und die Nutzung der NYT-Inhalte sofort einzustellen. Laut einem dem Wall Street Journal vorliegenden Schreiben verletze Perplexity die Urheberrechte der NYT und bereichere sich ungerechtfertigt an deren sorgfältig recherchiertem und redigiertem Journalismus.

In der Klage verlangt die NYT zudem Informationen darüber, wie Perplexity trotz vorhandener Schutzmaßnahmen auf Inhalte der NYT zugreift. Verlage können sogenannte "robots.txt"-Dateien nutzen, um anzugeben, dass ihre Websites nicht gescrapt werden sollen. Perplexity hatte zuvor zugesichert, keine "Crawling"-Technologie mehr einzusetzen, die solche Richtlinien ignoriert. Dennoch tauchten laut Wall Street Journal weiterhin Inhalte der NYT in den Suchergebnissen von Perplexity auf, als die Unterlassungsaufforderung am 2. Oktober verschickt wurde.

Perplexity-CEO Srinivas weist die VorwĂĽrfe zurĂĽck und betont das Interesse des Unternehmens an einer Zusammenarbeit mit Verlagen, einschlieĂźlich der NYT. Er versichert, dass Perplexity die BemĂĽhungen der NYT, das Crawling ihrer Website zu blockieren, respektiere. Das Unternehmen plane, bis zur gesetzten Frist am 30. Oktober auf die rechtlichen Forderungen zu antworten.

Die US-Regierung erwägt, speziell für Künstliche Intelligenz geeignete Chips für Staaten wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate mit Exportbeschränkungen zu belegen. Diese Maßnahmen, die im Rahmen von Joe Bidens scheidender Amtszeit diskutiert werden, sollen die nationale Sicherheit der USA stärken. Noch haben weder das US-Handelsministerium noch betroffene Hersteller wie Nvidia, AMD und Intel dazu Stellung genommen.

G42, die führende KI-Firma der Vereinigten Arabischen Emirate, könnte von diesen Sanktionen besonders betroffen sein. Ihr Chef, Peng Xiao, zeigt sich jedoch gelassen und sieht die Exportkontrollen als nicht überraschend an, da die USA bereits zuvor Lieferungen von KI-Chips in über 40 Staaten eingeschränkt hatten.

Kritiker warnen, dass solche Beschränkungen den USA langfristig schaden könnten, wenn andere Länder wie China eigene Konkurrenzprodukte entwickeln. Eine Ausweitung der Exportbeschränkungen könnte zudem die diplomatischen Beziehungen der USA belasten und erfordert gründliche Beratungen.

RTL Deutschland setzt künftig KI-generierte Videosequenzen als Werbetrenner zwischen redaktionellen Beiträgen und Werbung ein. Zunächst kommen die neuen Trenner in den Pay-TV-Kanälen der Sendergruppe zum Einsatz, später auch in den Free-TV-Sendern. Mit der Text-to-Video-KI Runway erstellen RTL-Mitarbeiter visuelle Inhalte für Trailer. Runway ist ein AI-Videogenerator, der durch Texteingaben kurze Filmsequenzen erstellt. Die Videos erreichen bei passenden Vorgaben eine hohe Qualität, sind aber derzeit noch auf wenige Sekunden Länge limitiert. Für Videotrenner reicht das aus.

RTL-Manager Oliver Schablitzki sieht darin einen weiteren Schritt, um KI-generierte Inhalte effizient in den Arbeitsalltag zu integrieren. Die Spartensender böten die optimale Plattform für die Erprobung des neuen Tools. Ein echter Videodreh wird für diese Sequenzen hinfällig. Im Vergleich zu realistischem Stockmaterial öffnen sich für Kreative neue Möglichkeiten.

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Intel und AMD haben sich überraschend zusammengeschlossen, um die "x86 Ecosystem Advisory Group" zu gründen. Dieses Konsortium zielt darauf ab, die Marktstellung von x86-Prozessoren gegen die Konkurrenz von ARM zu verteidigen. Intel-Chef Pat Gelsinger spricht von einer bedeutenden Veränderung in der x86-Architektur.

Neben AMD und Intel sind auch Microsoft, Broadcom, Dell, Google, Hewlett Packard Enterprise, HP, Lenovo, Meta, Oracle und Red Hat Teil der Gruppe. Branchenriesen wie Amazon und Nvidia, die ARM vorantreiben, fehlen hingegen. Das Konsortium will die Kompatibilität zwischen Hardware- und Software-Plattformen verbessern und Architekturanforderungen gemeinsam entwickeln. Währenddessen planen sowohl AMD als auch Intel, vom ARM-Vormarsch zu profitieren, indem sie ARM-Chips für Kunden herstellen.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Für einen besseren Umgang mit KI müssen Bund und Länder mehr an einem Strang ziehen, fordert der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V.. Einer Analyse zufolge haben sieben Bundesländer eine eigene KI-Strategie, eines überarbeite diese derzeit und acht Länder haben noch kein Konzeptpapier für den Einsatz der neuen Technologie. Der Stifterverband fordert eine stärkere Bündelung der Kräfte, um auch über nationale Grenzen hinaus attraktive Leuchttürme in der KI-Forschung und für Innovationen zu schaffen.

Derzeit setzten Bund und Länder unterschiedliche Schwerpunkte, die sich auch in Tiefe und Inhalt unterschieden – zwischen den Ländern stärker als zwischen einzelnen Ländern und dem Bund. Die Länder setzen dabei intensiv auf Innovation und Forschung. Bildung, Kompetenzen sowie Forschung und Entwicklung seien inhaltliche Schlüsselelemente, zentral seien außerdem die Bereiche Kollaboration und KI-Bündnisse. Laut Volker Meyer-Guckel, Generalsekretär des Stifterverbandes, gefährde eine zerfallende Schwerpunktsetzung den Weg zu einer Vorreiterrolle, den auch die EU verfolgt.

Sebastian Bubeck, ehemaliger Vice President of Generative AI Research bei Microsoft, wechselt zu OpenAI. Bubeck war einer der Hauptautoren der Microsoft Phi-Modelle. Sein Wechsel erfolgt in einer Phase, in der OpenAI mehrere hochrangige Forscher verloren hat. Trotz seines Wechsels bleibt Bubeck durch die enge Verbindung zwischen Microsoft und OpenAI dem Unternehmen nicht vollständig verloren.

(igr)