KI-Update kompakt: OpenAI, EU-Digitalpolitik, Runway & Luma AI, Agentforce

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Lesezeit: 8 Min.
Von
Inhaltsverzeichnis

OpenAI warnt potenzielle Investoren auf ihrer Webseite, dass Investitionen mit hohem Risiko verbunden sind und als Spenden betrachtet werden sollten. Gleichzeitig plant das Unternehmen offenbar, seine Struktur in Richtung eines profitorientierten Unternehmens zu ändern.

CEO Sam Altman hat bei Mitarbeiterversammlungen angedeutet, dass OpenAI im kommenden Jahr seine komplexe Non-Profit-Struktur ändern werde. Derzeit besteht OpenAI aus einer gemeinnützigen Organisation (OpenAI Inc.) und einer profitorientierten Tochtergesellschaft (OpenAI LP).

Eine Änderung der Struktur könnte es OpenAI ermöglichen, mehr Investitionen anzuziehen. Allerdings wirft dies Fragen zur zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens und zur Rechtfertigung der Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke für KI-Training unter dem Prinzip des "fair use" auf.

Eine Sprecherin betont, dass OpenAI weiterhin an der Entwicklung von KI zum Nutzen aller arbeite und die Non-Profit-Organisation das Herzstück der Mission bleibe.

Die finnische Europaparlaments-Abgeordnete Henna Virkkunen soll im zweiten Kabinett der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die wohl wichtigste Digitalpolitikerin werden. Ihr Aufgabenbereich umfasst die "Technologische Souveränität, Sicherheit und Demokratie", wenn das Europäische Parlament die EU-Kommission bestätigt. Die finnische Konservative soll unter anderem für den Digital Services Act, den Digital Markets Act, den EU Chips Act und die KI-Politik der neuen EU-Kommission zuständig sein.

So soll Virkkunen etwa einen "EU Cloud and AI Development Act" voranbringen, der die Investitionen in Europa in diesen Bereich massiv steigern soll. Auch eine EU-weit einheitliche "Cloud-Politik" soll sie auf den Weg bringen, genauso wie einen langfristigen EU-Quanten-Chip-Plan.

Virkkunen wird auch für Konnektivität zuständig sein – wo der vorzeitig zurückgetretene Thierry Breton bereits Vorarbeit für einen "Digital Networks Act" geleistet hatte. Sie soll zudem die Arbeit am EU Digital Wallet vorantreiben, der grenzüberschreitend digitalen Ausweismöglichkeit für EU-Bürger.

Mit diesem Portfoliozuschnitt dürfte Virkkunen auch die Generaldirektion Connect, in der ein Großteil der Themen administrativ umgesetzt wird, direkt unterstellt werden. Bevor die neue EU-Kommission ins Amt kommt, müssen die Kommissionsanwärter noch eine Befragung im Europäischen Parlament überstehen. Dabei geht es unter anderem um mögliche Interessenkonflikte oder die allgemeine Eignung für einen EU-Spitzenposten.

Die KI-Startups Runway und Luma AI haben APIs für ihre Videogenerierungsmodelle angekündigt. Entwickler und Unternehmen können damit die KI-Technologie in eigene Anwendungen integrieren.

Runways API für das Gen-3 Alpha Turbo-Modell wird schrittweise eingeführt und ist zunächst nur für ausgewählte Partner verfügbar. Die Preise beginnen bei einem Cent pro Credit, wobei fünf Credits für ein einsekündiges Video benötigt werden. Im Gegensatz dazu ist Lumas API sofort nutzbar.

Das Unternehmen verlangt 0,32 US-Dollar pro Million generierter Pixel, was etwa 0,35 US-Dollar für ein fünfsekündiges Video in 720p-Auflösung entspricht. Beide Unternehmen betonen die Bedeutung eines verantwortungsvollen Einsatzes ihrer Technologie und setzen Moderationssysteme ein. Die Einführung der APIs intensiviert den Wettbewerb im Bereich der KI-Videogenerierung. Auch Adobe hat kürzlich sein "unternehmenssicheres" Firefly Video AI-Modell vorgestellt, das jedoch noch nicht als API verfügbar ist. Mit Sora hat auch OpenAI ein leistungsstarkes Videomodell, hält es aber bisher zurück.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Mit Amazon Web Services (kurz AWS) bekennt sich nach Microsoft ein zweites Branchenschwergewicht zu Intel. Während bei Microsoft alle Details außer dem angestrebten Fertigungsprozess 18A unbekannt bleiben, ist die AWS-Ankündigung minimal umfangreicher. Demnach handelt es sich um ein mehrjähriges Abkommen mit einem Wert von mehreren Milliarden US-Dollar. Intel produziert für AWS einen "AI Fabric Chip" mit eigener 18A-Fertigungstechnik, also so etwas wie einen "KI-Netzwerk-Chip".

Nach der ersten Generation erwartet Intel weitere Iterationen mit dem verbesserten Fertigungsprozess 18AP – wobei das P für Performance steht. Darauf soll dann die neue Generation 14A folgen. Hinter "AI Fabric Chip" kann sich allerlei verbergen, etwa Netzwerkprozessoren, die KI-Beschleunigern Datenpakete zuschubsen. Das wäre ein geeigneter Testkandidat für eine neue Designkooperation, da ein Rechenzentrum deutlich weniger Netzwerkprozessoren verwendet als etwa CPUs oder Beschleuniger.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Die US-Regierung unter Präsident Biden hat Intel zusätzliche drei Milliarden US-Dollar im Rahmen des CHIPS Act zugesagt. Diese Mittel sind für das "Secure Enclave"-Programm vorgesehen, das die Versorgung des US-Verteidigungsministeriums mit Mikroelektronik verbessern soll. Die Förderung durch den CHIPS Act ist an strenge Bedingungen geknüpft.

Unternehmen dürfen zehn Jahre lang keine Spitzentechnologie-Anlagen in China errichten, keine Fördergelder für Investitionen in China verwenden und keine neuen Technologien nach China exportieren. Die ersten Auszahlungen sollen laut einem Regierungsvertreter noch vor Jahresende erfolgen. Intel plant, mit diesen und bereits zugesagten Geldern Foundry-Anlagen in vier US-Bundesstaaten zu errichten.

Salesforce-CEO Marc Benioff stellte auf der Dreamforce 2024 die KI-Plattform Agentforce vor. Diese soll wiederkehrende Büroaufgaben automatisieren und aktiv E-Commerce-Bereiche unterstützen.

Agentforce wird als selbstständig agierende KI beschrieben, die innerhalb gesetzter Grenzen Entscheidungen treffen kann. Um Risiken zu minimieren, sind der KI bestimmte Limits gesetzt.

Die Plattform bietet verschiedene vorgefertigte KI-Agenten für Standardaufgaben in Bereichen wie Kundendienst, Vertrieb und Marketing. Unternehmen können auch eigene Agenten mit dem "Agent Builder" erstellen.

Hinter Agentforce steht die "Atlas Reasoning Engine", die Unternehmensdaten in Arbeitsschritte umsetzt. Die Preise beginnen bei zwei US-Dollar pro Unterhaltung mit einem Agenten.

Die Verfügbarkeit von Agentforce für Kundendienst und Vertrieb ist für Ende Oktober 2024 geplant. Weitere Komponenten sollen im Februar 2025 folgen.

Das KI-Chip-Unternehmen Groq aus Kalifornien plant in Partnerschaft mit dem saudi-arabischen Ölkonzern Aramco den Bau eines großen Rechenzentrums in Saudi-Arabien. Die Anlage soll zunächst 19.000 Language Processing Units (LPUs) beherbergen und könnte auf 200.000 LPUs erweitert werden.

Die LPUs des Unternehmens sind für die Ausführung von Sprachmodellen optimiert und können Geschwindigkeiten von hunderten Token pro Sekunde erreichen. Das geplante Rechenzentrum soll laut Groq das weltweit größte KI-Inferenzzentrum werden. Die Partnerschaft ist Teil der Bestrebungen Saudi-Arabiens, sich als Technologie-Hub zu etablieren und seine Wirtschaft zu diversifizieren. Groq profitiert von niedrigen Energiekosten und verfügbarer Landfläche in Saudi-Arabien sowie dem Zugang zu vier Milliarden Menschen innerhalb einer Latenz von 100 Millisekunden.

Snap hat auf dem Snap Summit mehrere Updates für Snapchat vorgestellt, darunter KI-Funktionen in Zusammenarbeit mit OpenAI und eine überarbeitete Benutzeroberfläche.

Die App-Oberfläche wurde neugestaltet, um Kommunikation und Inhalte besser zu präsentieren. Neue KI-basierte Lenses ermöglichen erweiterte Filterfunktionen, und die Memories-Funktion wurde um KI-Funktionen erweitert.

Der KI-Chatbot My AI wurde verbessert und kann nun beispielsweise Verkehrsschilder lesen und Speisekarten übersetzen. Für Content-Ersteller gibt es neue Tools zur besseren Präsentation ihrer Inhalte.

Snap erweitert auch seine AR-Funktionen, einschließlich neuer AR-Glasses (Spectacles 5) und der Einführung von AR-Filtern in weiteren Sportstadien. KI soll die Entwicklung von AR-Lenses vereinfachen und beschleunigen.

Insgesamt zielt das Update darauf ab, die Kommunikations- und Kreativfunktionen von Snapchat zu verbessern und gleichzeitig KI- und AR-Technologien stärker zu integrieren.

(igr)